Apples hauseigene Push-Mail- und Synchronisierungslösung MobileMe ist seit seinem Start im Juni 2008 von einer Pannenserie geplagt. Erst ließen sich die neuen Web-Services nicht nutzen. Dann musste sich Apple entschuldigen, weil der angekündigte Push-Mail-Dienst seinen Namen nicht verdient: Macs und Macbooks synchronisieren sich nur alle 15 Minuten mit dem Web-Server. Außerdem wurde Kunden bereits im Testzeitraum Geld abgebucht oder sie konnten ihren Testzugang nicht wieder kündigen. Diese Probleme hätte die ohnehin meist finanzkräftige Apple-Fangemeinde noch klaglos hingenommen.
Die neuesten Macken des Services bringen aber auch hartnäckigste Befürworter auf die Palme. So können ein Prozent der MobileMe-Nutzer auf ihren Account nicht zugreifen, wie Apple zugibt. Weder empfangen sie E-Mails, noch können sie welche versenden oder synchronisieren. Es ist, als existiere das Konto nicht. Bei 2 Millionen Abonennten betrifft das immerhin 20.000 Nutzer, die für diesen Service 79 Euro im Jahr zahlen.
Ein paar wenige Kunden trifft es noch härter. Eine Nutzerin berichtet, dass nach der Synchronisation mit dem Server alle E-Mails sowohl auf dem Rechner als auch auf dem Server verschwunden waren. Die Frau nutzte den Service schon, als MobileMe noch .Mac hieß und hatte tausende Nachrichten gespeichert. Leider blieb ein Großteil auch nach Einschaltung der Support-Techniker im digitalen Nirvana. Nur 43 E-Mails konnten gerettet werden. Sie ist damit nicht allein, Apple beziffert jetzt die Zahl der unwiederbringlich verlorenen Daten auf 10 Prozent aller Nachrichten, die zwischen dem 16. und 18. Juli erhalten wurden.