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Apples iPad bekommt Konkurrenz

24.02.2011
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

MSI – Windpad mit Wintel-Plattform

MSI WindPad
MSI WindPad
Foto: MSI

MSI (Halle 14, Stand H42) setzt mit seinem „WindPad 100W“ ganz auf eine Wintel-Plattform. Der Herstellerangaben zufolge 800 Gramm schwere Tablet-Rechner rechnet mit einem Atom-Prozessor vom Typ Z530 von Intel und läuft unter der Home-Premium-Edition von Windows 7. Das 10 Zoll große Multi-Touch-Display bietet eine Auflösung von 1024 mal 600 Bildpunkten. MSI spendiert seinem Windows-Tablet darüber hinaus 2 GB Arbeitsspeicher und ein 32 GB fassendes SSD-Laufwerk. Das WindPad bietet darüber hinaus zwei Kameras, einen Slot für Speicherkarten, einen USB-Anschluss sowie einen HDMI-Ausgang. Der Rechner kann sich per WLAN ins Netz einklinken und via Blurtooth die Verbindung zu anderen Geräten aufnehmen. Sensoren registrieren die Lage des Geräts sowie die Lichtverhältnisse und richten entsprechend die Anzeige sowie deren Helligkeit danach aus. In Deutschland ist das MSI-Tablet unter der Modellbezeichnung WindPad 232W bereits zu haben. Die Preise in diversen Online-Shops beginnen bei etwa 600 Euro. Im zweiten Quartal dieses Jahres will der Hersteller mit dem WindPad 100A darüber hinaus ein Android-basiertes Tablet auf den Markt bringen.

Entscheidender Erfolgsfaktor – der App-Store

Die Technik eines Tablets entscheidet längst nicht mehr allein darüber, ob ein Gerät Erfolg im Markt hat oder nicht. Mindestens ebenso wichtig ist die Plattform inklusive des daran anschließenden Ökosystems mit dem entsprechenden App-Store. Der Zusammenhang zwischen Umfang des App-Store und Markterfolg hat sich zuletzt deutlich im Geschäft mit Smartphones gezeigt. Nach Schätzungen des Bitkom haben deutsche Smartphone-Nutzer im vergangenen Jahr rund 900 Millionen Apps über das mobile Internet heruntergeladen. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Der Umsatz mit den Mini-Programmen stieg im Jahresvergleich um 81 Prozent auf 343 Millionen Euro. Nach Einschätzung der Branchenvertreter gibt es derzeit weltweit rund 520.000 Apps – Tendenz stark steigend.

Apple hat das App-Store-Konzept zur Perfektion getrieben. Rund um iPhone und iPad gibt es derzeit mehr als 350.000 Anwendungen, die Nutzer aus die iTunes-Store herunterladen können. Innerhalb von rund zweieinhalb Jahren wurden mehr als zehn Milliarden Apps aus dem Apple-Store heruntergeladen. Allerdings holt Google mit Android auf. Im Google-Store finden sich derzeit mehr als 100.000 Apps. Zudem hat der Internet-Konzern Anfang Februar mit der Android-Version 3.0, Codename Honeycomb, ein speziell für die Tablet-Nutzung angepasstes Betriebssystem vorgestellt. Damit ist der Zugriff auf den Android-Store auch via Web möglich.

Andere Hersteller liegen deutlich im Hintertreffen. So kann Microsoft in seinem App-Store für Windows Phone 7 derzeit erst ein paar tausend Anwendungen vorweisen. Zudem beschränkt sich dieses Ökosystem bis dato nur auf die Smartphone-Plattform. Inwieweit das App-Store-Konzept auch bei Windows-basierten Tablets greifen wird, ist derzeit noch nicht abzusehen. Auch die anderen Hersteller wie beispielsweise Hewlett-Packard mit WebOS werden hart daran arbeiten müssen, nicht den Anschluss in einem lukrativen Geschäftsfeld zu verpassen. Gartner zufolge wird das weltweite App-Geschäft im laufenden Jahr ein Volumen von 15,9 Milliarden Dollar erreichen. Bis Ende 2014 werden nach Schätzungen der Marktforscher die Nutzer weltweit insgesamt mehr als 185 Milliarden Apps auf die verschiedenen Plattformen heruntergeladen haben.