I-Mac für Videobearbeitung, Internet-Surfen und 3D-Spiele

Apples Designrechner zeigt sein neues Innenleben

15.10.1999
MÜNCHEN (CW) - Apple hat die neue Generation des I-Mac-Rechners vorgestellt. Der Nachfolger des seit rund einem Jahr erhältlichen Einsteigercomputers kommt in drei Versionen auf den Markt, in denen als Herz ein G3-Prozes-sor mit bis zu 400 Megahertz schlägt.

Steven Jobs, Firmengründer und Interims-CEO, sprach bei der Präsentation der Rechner von einem "der besten Produkte, die Apple jemals entwickelt hat". Die Basiskonfiguration bildet der "I-Mac", der über eine G3-CPU mit 350 Megahertz, 64 MB Hauptspeicher, eine Festplatte mit 6 GB Kapazität, einen internen Ethernet-Adapter und einen 15-Zoll-Monitor verfügt. Dieses Gerät kann in der Farbe "Blueberry" zum Preis von 2300 Mark geordert werden.

Das mittlere Modell "I-Mac DV" wertet ein mit 400 Megahertz höher getakteter Prozessor auf, außerdem soll ein eingebautes DVD-ROM-Laufwerk mit vierfacher Geschwindigkeit für Multimedia-Qualitäten sorgen. Zum Preis von rund 3000 Mark sind wie beim Basismodell zwei USB-Ports (USB = Universal Serial Bus) und ein internes V-90-Modem vorhanden, zusätzlich zwei Firewire-Anschlüsse und eine größere Festplatte (10 GB). Der I-Mac-DV ist in fünf verschiedenen Farben zu haben.

Das Spitzenmodell "I-Mac DV Special Edition" kostet 500 Mark mehr als sein kleinerer Bruder. Dafür erhält der Kunde 128 MB Arbeitsspeicher und eine 13-GB-Festplatte, muß sich jedoch mit der vom G4-Desktop bekannten Farbvariante "Graphite" begnügen.

Die Hauptplatine wurde komplett überarbeitet. Der Systembus arbeitet jetzt mit 100 statt der bisherigen 66 Megahertz. Jeder der beiden USB-Anschlüsse kann auf einen eigenen Controller zugreifen. Wie in den G3- und G4-Desktops setzt Apple nun auch beim I-Mac auf den "Rage-128"-Grafikbeschleuniger von ATI. Der 3D-Beschleuniger ist über AGP-2X mit 132 Mbit/s viermal schneller eingebunden als beim PCI-Bus der Vorgängermodelle.

Durch eine Klappe auf der Rückseite des Geräts lassen sich zusätzlicher Arbeitsspeicher (maximal 512 MB) sowie die optionale "Airport"-Karte für drahtlosen Netzzugang direkt und ohne Werkzeug einbauen. Für einen guten Ton sorgen Lautsprecher, die Apple zusammen mit dem Hi-fi-Hersteller Harman Kardon entwickelt hat. Wie der Ur-"Macintosh" von 1984 braucht der neue I-Mac keinen Lüfter und ist damit im Betrieb sehr leise. Dies kommt den Fähigkeiten des neuen Audio-Subsystems ebenso zugute wie dem DVD-Laufwerk, das neben Softwarescheiben auch Filme abspielen kann und den I-Mac damit in ein Heimkino verwandelt.

Zum Lieferumfang der beiden DV-Geräte gehört die digitale Videoschnitt-Software "I-Movie", mit der I-Mac-Besitzer ihre eigenen Videoclips bearbeiten können. Das Programm ist ein Ableger von Apples Profilösung "Final Cut Pro". Ein digitaler Camcorder läßt sich zum Überspielen von Bildsequenzen über die Firewire-Schnittstelle direkt an den I-Mac anschließen und sich so ein digitaler Film arrangieren.