Getrackt und überfahren

Apples AirTag als Mord-Enabler

15.06.2022
Von Redaktion Computerwoche
Eine US-Amerikanerin hat offenbar Apples Airtag genutzt, um ihren Lebensgefährten zu tracken. Das Ergebnis: ein brutaler Mord.
AirTags werden immer öfter für kriminelle Zwecke missbraucht. Nun spielt das Tracking Device auch eine tragende Rolle in einem brutalen Mordfall.
AirTags werden immer öfter für kriminelle Zwecke missbraucht. Nun spielt das Tracking Device auch eine tragende Rolle in einem brutalen Mordfall.
Foto: Hadrian - shutterstock.com

Eine 26-jährige Frau im US-Bundesstaat Indiana hat Gerichtsdokumenten zufolge (PDF) Apples AirTag genutzt, um ihren ebenfalls 26-jährigen Lebensgefährten zu tracken. Nachdem sie ihn mit einer anderen Frau in einer Bar aufgespürt hatte, eskalierte die Situation: Erst kam es zu Handgreiflichkeiten, dann überfuhr sie ihn auf dem Parkplatz mehrmals absichtlich.

AirTags-Missbrauch: Von Stalking bis Mord

Apples AirTags sind praktisch, wenn es darum geht, Dinge wiederzufinden. Doch die münzgroßen Devices spielen etwas mehr als ein Jahr nach ihrem Marktstart eine tragende Rolle in diversen Stalking-Fällen, wie unter anderem das US-Portal Vice berichtet. Apple ist sich der Problematik bewusst und will unberechtigtem Tracking einen Riegel vorschieben.

Der nun bekannt gewordene Fall markiert allerdings einen neuen, traurigen Höhepunkt. Die mutmaßliche Täterin, Gaylyn Morris, stritt der Polizei gegenüber zunächst ab, ihr Opfer mit Hilfe eines Airtag-Devices getrackt zu haben. Erst nachdem die Beamten drohten, einen Durchsuchungsbefehl für das betreffende Fahrzeug zu erwirken, gab Morris zu, das Apple Device verwendet zu haben, um den Standort des späteren Opfers zu bestimmen. Nachdem sie ihn und seine Begleiterin in der Bar gestellt hatte, wurde das Streit-Trio zunächst des Lokals verwiesen. Auf dem Parkplatz soll Morris ihren Freund schließlich mit dem Auto erfasst und anschließend drei Mal überfahren haben. Das Opfer erlag noch am Unfallort seinen Verletzungen. (fm)