Web

FTC-Urteil

Apple wird Opfer der eigenen Werbung

27.01.1999
Von Michael Hufelschulte
FTC-Urteil

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-Kartellaufsicht Federal Trade Commission (FTC) hat Apple dazu verdonnert, künftig wieder kostenlosen technischen Support für seine Kunden anzubieten. Das Unternehmen muß damit einem in einer Werbekampagne gemachten Versprechen nachkommen. Darin hatte der Hersteller aus Cupertino jedem Anwender Anspruch auf kostenfreien Support zugesagt, solange er im Besitz eines Apple-Produktes ist. Seit dem Oktober 1997 ist jedoch die technische Unterstützung nicht mehr kostenlos, sondern schlägt mit einem Pauschalpreis von 35 Dollar zu Buche. Wie aus einer Mitteilung der FTC hervorgeht, erklärte sich Apple bereit, allen betroffenen Kunden die Pauschale zu erstatten. Unklar ist allerdings, ob dies weltweit oder nur für Nordamerika gilt. Wer in der Zeit vom September 1992 bis April 1996 ein Apple-Produkt gekauft hat, erhält künftig kostenfreien Support. Alle

danach gekauften Geräte fallen nicht mehr unter diese Regelung.

Das Geld für die Rückzahlungen könnte theoretisch von Steve Jobs stammen. Der Interims-CEO hat jedenfalls (wie auch schon 1997) von Apple kein Gehalt bekommen. Das geht aus einer Pflichtveröffentlichung des Herstellers hervor. Jobs besitzt allerdings weiterhin 10 001 Aktien der von ihm gegründeten Firma, dazu kommt noch die Option auf weitere 30 000 Anteilscheine. Verarmt ist Jobs dennoch nicht, denn er verdient ein echtes CEO-Gehalt als Chef der 1986 von Lucasfilm übernommenen Pixar Animation Studios ("Toy Story", "A Bug's Life"), an denen mittlerweile auch Disney beteiligt ist.