iPhone 13

Apple will Bildschirmaustausch doch ermöglichen

12.11.2021
Von 
Michael Simon ist Executive Editor der Macworld USA.
Ein kommendes iOS-Update soll nun doch Bildschirmreparaturen von Drittanbietern am iPhone 13 ermöglichen.
iPhone 13
iPhone 13
Foto: Michael Simon, IDG

Nachdem iFixit letzte Woche berichtet hatte, dass Apple die Möglichkeit genommen hat, ein zerbrochenes iPhone-13-Display zu reparieren, ohne Face-ID zu deaktivieren, hat Apple dies geändert und gegenüber The Verge erklärt, dass ein kommendes Software-Update den Prozess ändern wird – und den Austausch des Bildschirms auch Drittanbietern wieder ermöglicht.

Laut iFixit ist im Bildschirm des iPhone 13 ein kleiner Chip "von der Größe eines Tic-Tac" verbaut, der für den Betrieb von Face-ID notwendig ist. Wenn der Ersatzbildschirm nicht von Apple bereitgestellt wird, wird der Face-ID-Zugang unterbrochen, da das iPhone 13 ohne den winzigen Mikrocontroller nicht in der Lage ist, sich mit seinem Bildschirm zu verbinden.

Der von iFixit entdeckte Chip, der für Face-ID zuständig ist
Der von iFixit entdeckte Chip, der für Face-ID zuständig ist
Foto: iFixit

Mit dem aktuellen System sind Reparaturen im "Do it yourself"-Verfahren praktisch unmöglich, und kleinere Werkstätten hätten Schwierigkeiten, iPhone-13-Bildschirme zu reparieren, ohne die Funktionalität der Face-ID zu zerstören. iFixit rechnet damit, dass viele kleine Werkstätten als Folge der Änderung schließen müssten, da die neue Bildschirmreparatur teure neue Geräte und Schulungen erfordert. Apple hat keinen Zeitplan für das Software-Update genannt, testet aber derzeit iOS 15.2.

iFixit berichtet, dass autorisierte Techniker Zugang zum Apple Services Toolkit 2 benötigen, um die Reparatur auf Apples Cloud-Servern zu protokollieren und die Seriennummern des Telefons und des Bildschirms zu synchronisieren, was die Reparatur teuer und aufwendig macht. Die einzige Lösung, die iFixit gefunden hat, besteht darin, den verlöteten Chip vom Originalbildschirm auf den Ersatzbildschirm zu übertragen, was nicht so leicht ist.

Es ist üblich, dass iOS vor Teilen von Drittanbietern, einschließlich Kameras, Batterien und Bildschirmen, warnt, aber nach Meinung der Reparaturspezialisten von iFixit hat Apple mit dieser neuen Anforderung den "Rubikon überschritten". Nun sind aber die Würfel gefallen. Es ist jedoch ungewiss, ob Apple die Anforderung aufgrund des Drucks zurücknimmt oder ob schon immer geplant war, den Reparaturprozess zu ändern. In der Zwischenzeit sollte man sich die Anschaffung einer guten Hülle für das iPhone 13 überlegen – oder bei Apple die Versicherung und Garantieverlängerung AppleCare+ buchen. (Macwelt)