Smartwatch offiziell vorgestellt

Apple Watch ab 24. April erhältlich

09.03.2015
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Technische Details zur Watch

Apple bietet die Watch in den zwei Gehäusegrößen von 38 und 42 mm an. Das als Retina-Bildschirm bezeichnete Display des 38-mm-Modells löst 272 x 340 Bildpunkte auf, die größere 42er Watch bietet 312 x 390 Pixel Auflösung. In der Smartwatch kommt das Modul S1 zum Einsatz, das den Prozessor und die Subsysteme beherbergt. Die Platine ist von Kunstharz umgeben, um die Elektronik vor Witterungseinflüssen oder Stößen und Verschleiß zu schützen.

Die Apple Watch ist nach Angaben des Herstellers wassergeschützt, aber nicht wasserdicht. Man könne laut Apple die Watch zum Beispiel beim Training, im Regen oder beim Händewaschen tragen und verwenden, aber ein Eintauchen ins Wasser sei nicht zu empfehlen. Die Apple Watch ist nach IEC-Norm 60529 als Wasserschutzkategorie IPX7 klassifiziert. Die Lederarmbänder sind laut Apple nicht wasserbeständig.

Akkulaufzeit reicht für einen Tag, Gangreserve für 72 Stunden

Die Akkulaufzeit beziffert Cook mit 18 Stunden für die typische Nutzung der Apple Watch. Dabei geht Apple von folgendem Szenario aus: 90 Display-Aktivierungen durch Armheben, 90 Benachrichtigungen, 45 Minuten App-Nutzung und 30 Minuten Training mit Musik von der Apple Watch über Bluetooth. Schaut man bei einer mit dem iPhone verbundenen Watch fünfmal pro Stunde nur auf die Uhrzeit, so soll der Akku bis zu 48 Stunden reichen; die Watch ist dabei voll funktionsfähig. Erreicht der Batterieladestand dagegen einen zu niedrigen Wert, schaltet die Watch laut Apple automatisch in den Gangreserve-Modus, bei dem sich noch bis zu 72 Stunden die Uhrzeit ablesen lässt. Eine Trainingseinheit mit aktivierten Herzsensor soll bis zu 7 Stunden möglich sein.

Das Aufladen der Watch erfolgt induktiv und ohne freiliegende Kontakte. Hierzu wird der Connector einfach an die Rückseite der Watch gehalten, der integrierte Magnet setzt den Ladeteller automatisch korrekt auf. Nach 1,5 Stunden Ladezeit hat die Watch 80 Prozent der Akkukapazität wieder hergestellt. Eine vollständige Ladung dauert laut Apple zirka 2,5 Stunden.

Sensoren überwachen die Aktivität

Auf der Rückseite der Watch hat Apple Sensoren zur Messung der Herzfrequenz integriert. Hierfür verwendet der Hersteller LEDs mit sichtbaren und Infrarotlicht sowie Fotodioden, die über eine Keramikschicht und Saphirlinsen geschützt sind. In Verbindung mit dem Beschleunigungssensor sowie dem GPS und WLAN des iPhones misst die Watch alle Arten körperlicher Aktivität, wie Apple angibt. Hierzu zählen Schritte und verbrannte Kalorien ebenso wie zurückgelegte Entfernungen (via iPhone).

Fitness-Apps für die Watch

Um die tägliche Aktivität auf der Watch zu überwachen, gibt es auf dem Smartphone die Activity App. An drei Ring-Grafiken zeigt die App den Status der erreichten Fitnessziele an. Der Ring Bewegen zeigt die Zahl der verbrannten Kalorien an. Über den Ring Trainieren zeigt die Watch die Minuten von zügiger Bewegung an. Der Ring schließt sich, wenn das allgemein empfohlene Ziel von 30 Minuten Training pro Tag erreicht ist. Und der Ring Stehen gibt Auskunft darüber, wie oft man am Tag aufgestanden ist. Damit will einem die Watch daran erinnern, nicht zuviel zu sitzen an einem Tag. Sitzt der Träger eine Stunde, so tippt einem die Watch an, dass man sich mal wieder bewegen sollte.

Die Watch führt über die täglichen Aktivitäten Buch und erstellt daraus ein wöchentliches Bewegungsziel. Der Träger soll damit seine wöchentliche Aktivität besser einschätzen können um die (anpassbaren) Trainingsziele auch zu erreichen.

Über die integrierte Watch-App Workout zeigt die Smartwatch Echtzeitdaten wie Dauer, Entfernung, verbrauchte Kalorien und die Geschwindigkeit von Trainingsarten wie Joggen, Gehen und Radfahren an. Die Trainingsdaten fließen laut Apple auch in die Activity App hinein. Die Begleit-App für das iPhone zeigt die Statistiken auch auf dem Smartphone übersichtlich an. Damit kann man die mit der Watch gesammelten Fitness-Daten auch in die Health-App des iPhones sammeln.

Watch zum Bezahlen mit Apple Pay

Apple hat in die Watch die NFC-Technologie integriert, um damit kontaktlos via Apple Pay bezahlen zu können. Hierzu muss die Smartwatch nur an ein Lesegerät gehalten werden. Für den Bezahlvorgang erhält der Träger ein Antippen von der Uhr sowie ein akustisches Signal.

Als weitere Beispiele von Apps für die Watch nennt Apple Uber zum Rufen von Taxis. Passbook gibt es ebenfalls auf der Watch, damit eignet sich die Smartwatch auch für den Checkin am Flughafen. Die Watch lässt sich auch als Schlüssel für Hotelzimmer verwenden, wie Apple in Zusammenarbeit mit der W-Kette zeigt. Über eine App Alarm.com lässt sich auch die Garage remote via Internet öffnen.

Über die neue iPhone-App Apple Watch werden Apps für die Watch in dem darin enthaltenen Store angeboten und heruntergeladen. Auf dem iPhone muss für die Zusammenarbeit mit der Watch iOS 8.2 installiert sein. Das Upgrade auf iOS 8.2 ist ab sofort über die Softwareaktualisierung auf dem iPhone verfügbar.