Neues vom "Datenschutz"

Apple und die Geodaten seiner Nutzer

21.07.2010
Apple hat auf die Aufforderung zweier Mitglieder des US-Repräsentantenhauses reagiert und sich zum Vorwurf des unberechtigten Ausspionierens seiner Kunden geäußert.

In einem 13-seitigen Schreiben erklärte Apple-Rechtsanwalt Bruce Sewell, wie der Konzern die Daten erhält und was er damit macht. Das Schreiben wurde dem Internet-Portal Cnet zugespielt und dort veröffentlicht. Demnach sammelt Apple seit 2008 Aufenthaltsdaten von iPhones und Macs sowie die Standorte von WLAN-Netzwerken und Mobilfunkmasten, indem die Apple-Geräte entsprechende Informationen ohne Wissen des Anwenders an das Unternehmen schicken.

Die Geräte messen unter anderem die Empfangsstärken der Sender - wegen der großen Menge an Apple-Geräten erhält man so eine recht genaue und umfangreiche Kartierung. Apple nutzt die mit diesen Informationen gefütterten Datenbanken unter anderem dafür, eine genauere Positionsbestimmung von iPhone & Co auch ohne GPS-Signal zu ermöglichen. Außerdem setzt der Konzern die Informationen ein, um standortabhängige Werbung für seine neue Plattform iAd verschicken zu können. Apple betont dabei die Anonymität der einzelnen Nutzer.

Erst vor etwa einem Monat ist bekannt geworden, dass Apple seine Kunden ausspioniert. Damals hatte der Konzern seine Datenschutzbestimmungen erweitert und damit offenbart, dass der Aufenthaltsort von Apple-Produkten zwar anonymisiert, aber in Echtzeit aufgezeichnet und sogar an nicht genannte Partnerfirmen von Apple weitergegeben wird. Dennoch sah Steve Jobs offensichtlich keinen Grund, auch seine Kunden über diesen Sachverhalt aufzuklären. Die Antwort Apples an die beiden Politiker wurde nur öffentlich, weil sie dem Internet-Portal Cnet zugespielt wurde.

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