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Apple übertrifft trotz Gewinnrückgang die Erwartungen

17.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Apple hat gestern nach US-Börsenschluss seine Bilanz zum Ende Juni abgeschlossenen dritten Fiskalquartal veröffentlicht. Das Unternehmen wies einen Nettogewinn von 19 Millionen Dollar oder fünf Cent pro Aktie aus im Vergleich zu 32 Millionen Dollar oder neun Cent je Anteilschein im Vorjahreszeitraum. Den Quartalsumsatz steigerte der Mac-Hersteller im Jahresvergleich von 1,43 Milliarden Dollar um acht Prozent auf 1,55 Milliarden Dollar, davon wurden 39 Prozent im Ausland eingenommen. Die Bruttomarge betrug 27,7 Prozent nach 27,4 Prozent im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis übertraf die Erwartungen, die von Thomson First Call befragten Analysten hatten mit Einnahmen von 1,49 Milliarden Dollar und drei Cent pro Aktie Gewinn gerechnet.

Apple verkaufte im Laufe des Berichtszeitraums 771.000 Macs. Das bedeutet zwar eine Steigerung gegenüber dem Vorquartal (711.000 Einheiten), allerdings auch einen merklichen Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum (808.000 Stück). Vor allem der "iMac" verkaufte sich nicht mehr so gut - hier sanken die Stückzahlen von 378.000 im Q3/2002 auf aktuell 287.000. Dafür wurden 71 Prozent mehr Powerbooks verkauft, und der Umsatz mit Peripherie - dazu gehört auch der populäre Audio-Player "iPod", von dem 304.000 Stück verkauft wurden - stieg um 93 Prozent.

Wie auch beim Rest der Branche verzeichnet Apple einen Trend in Richtung Mobile Computing (Konzernchef Steve Jobs hatte 2003 zum "Jahre des Notebooks" erklärt): Laut Finanzchef Fred Anderson stieg der Anteil der Portables am gesamten Rechnergeschäft im dritten Quartal auf den Rekordwert von 46 Prozent. Auch die Musik gewinnt an Bedeutung: Im Verlauf des Dreimonatszeitraums verkaufte Apple fünf Millionen Songs über seinen "iTunes Music Store", bis heute laut Anderson sogar schon 6,5 Millionen Titel. Trotz der Anschubfinanzierung habe man bereits im ersten Betriebsquartal des Music Store "nahe am Break-even" gelegen, erklärte der Finanzchef. Der Umsatz der Applestore-Ladenkette stieg von 63 Millionen Dollar im Vorjahresquartal und 135 Millionen Dollar im Vorquartal auf 145 Millionen Dollar.

Die freien Mittel von Apple beziffert CFO Anderson zu Ende des Quartals mit mehr als 4,5 Milliarden Dollar. Für das laufende Quartal, in dem ab August der "Powermac G5" zur Auslieferung kommt, erwartet Apple bei Umsatz und Gewinn ein sequentielles Wachstum. Die Aktie des Unternehmens notierte gestern zum Nasdaq-Fixing 26 Cent stärker bei 19,87 Dollar. (tc)