Mikroelektronik in den Lernprozeß integrieren:

Apple steigt bei deutschen Unis ein

25.10.1985

MÜNCHEN (lo) - Ein Entrée in großem Stil sucht derzeit die Apple Computer GmbH. München, und " in die Universitäten.

Von dem Macintosh Apple Universitäts-System M.A.U.S. werden künftig auch Studenten der Universitäten in Köln sowie Osnabrück und München - hier werden noch Gespräche geführt - profitieren können. Diesem Konsortium gehören weltweit 70 Universitäten mit über 180 000 "Mac"-Rechnern in Europa, den USA, Kanada und Australien an.

Als ,,Entwicklungsland" sieht die amerikanische Mutter des Mikroherstellers nach jahrelangen Erfahrungen an amerikanischen Hochschulen die deutsche Universitätslandschaft an, was das Konzept für neue Technik in allen Fachbereichen betrifft: Nicht Bits und Bytes seien zu zählen, sondern wirkungsvoller Rechnereinsatz beim Lernen sei das ausschlaggebende Kriterium meinen die Amerikaner.

In Apple-Centern können Universitätsangehörige und Studenten das Paradepferd des Herstellers testen und zu einem Preis kaufen, "noch günstiger als mit Händlerrabatt", so ein Kenner des Unternehmens. Jeder Student könne allerdings - mit Blick auf den Wiederverkauf - nur ein Gerät ordern.

Schwerpunkt der "Maus"-Aktivitäten soll die Vernetzung innerhalb der Universität sowie zwischen Konsortiums-Mitgliedern im In- und Ausland sein. Weiterhin wird angestrebt, Berichte und Forschungsergebnisse zu veröffentlichen. Die Konsortiums-Software zu vermarkten soll außerdem Aufgabe eines dafür eingerichteten "Clearinghouse" sein. Die Programmsammlung, so der Maus-Kommentar, - habe inzwischen "Telefonbuchdicke" erreicht.