Apple Maps

Apple sammelt Barometer-Daten von iPhones für Indoor-Navigation

24.02.2020
Von 
Halyna Kubiv ist Content Managerin bei der Macwelt.
Apple Maps können dank Barometer-Daten noch genauer werden, die Daten sammeln die iPhones im Hintergrund.

Apple baut seinen Kartendienst kräftig aus: Zusätzlich zu einer neuen Version mit mehr Details, in den USA schon verfügbar, startete letzte Woche die Anzeige öffentlicher Verkehrsmittel in Deutschland. Apple will außerdem nach und nach auch die Navigation innnerhalb großer Gebäude anbieten – Flughafen, Krankenhäuser, Museen etc. Offenbar setzt der Anbieter hier auf die iPhones seiner Nutzer, denn seit iOS 13 wertet das System auch Luftdruckdaten des iPhones und schickt diese an Apple.

Die App Indoor Survey ermöglicht die Aktualisierung der Daten.
Die App Indoor Survey ermöglicht die Aktualisierung der Daten.
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Dies erklärt der Hersteller in einem aktualisierten Support-Dokument zum Thema Datenschutz und Ortungsdaten (momentan nur auf Englisch). Die Barometer-Daten des iPhones werden nämlich für eine Crowdsource-Datenbank der Luftdruckdaten gesammelt. Diese wird dann zur besseren Orientierung im Gebäude verwendet. Denn eine genaue Navigation in einem großen Gebäude ist gar nicht so leicht: Das GPS-Signal ist entweder durch Dach und Wände ganz abgeschirmt oder zu schwach für eine genaue Positionierung. Apple setzt bei der eigenen Lösung für Indoor-Navigation auf die Signale von WLAN-Routern im Gebäude, eine Luftdruckdatenbank wird dabei helfen, die Position des Nutzers auf einem bestimmten Stockwerk genauer festzulegen.

Apple hatte schon auf der vergangenen WWDC das Indoor Maps Program vorgestellt. Die Inhaber oder Verwalter großer Gebäude wie Flughafen oder Krankenhäuser können sich die App " Indoor Survey" herunterladen. Mit einem eingeschalteten iPhone und mit der App darauf können sie die Daten zu den verfügbaren WLAN-Standorten verifizieren und gegebenenfalls andere Flächen vermessen. Dazu gibt es im Business-Bereich von Apple ein eigenes Portal für Indoor Maps, die Teilnehmer können neben der Vermessung noch Daten bearbeiten, nach Bedarf die Navigation in eigene iOS-Apps einbauen oder dem breiten Publikum auf Apple Maps zur Verfügung stellen.

Theoretisch kann jedes iPhone ab dem iPhone 6s Luftdruckdaten an Apples Datenbank für Indoor Navigation schicken. Anscheinend lässt sich diese Analyse aber auf Wunsch zusammen mit Ortungsdaten deaktivieren, denn Apple schreibt: "Wenn Sie unterwegs sind, sendet ein iOS-Gerät bei eingeschalteten Ortungsdiensten in regelmäßigen Abständen ... Daten. Die an Apple gesendeten Crowdsourcing-Standortdaten werden anonym und verschlüsselt erfasst. Es können keinerlei Rückschlüsse auf Ihre Person gezogen werden." (Macwelt)