Freie Netzbetreiberwahl

Apple patentiert SIM-Lösung

14.11.2011
Vergangenes Jahr gab es Berichte, dass Apple eine SIM-Karte plane, die fest in das Handy integriert ist und jeden beliebigen Netzbetreiber unterstützt. Offenbar waren das nicht nur Planspiele von Apple, wie eine Veröffentlichung des US-Patentamtes jetzt verdeutlicht.

Die Behörde hat einen Patentantrag von Apple veröffentlicht (PDF), in dem der iPhone-Hersteller eine "virtuelle SIM-Karte" beschreibt. Es gibt dabei auch eine SIM-Karte, doch die ist nur Bestandteil eines Moduls und kann frei auf jeden Netzbetreiber programmiert werden, wie die Website "NFC World" beschreibt. Das ermöglicht es dem Kunden, ein Handy zu kaufen und direkt bei dessen Ersteinrichtung einen beliebigen Mobilfunkanbieter und -Vertrag auszuwählen.

Die Idee ist auf den ersten Blick bestechend. Man muss nur noch in den Laden gehen und sich sein Handy aussuchen. Ein zusätzlicher Gang zum Netzbetreiber entfällt, der wird einfach beim Einschalten des Handys aktiviert. Fraglich ist allerdings, ob der Kunde damit noch die freie Wahl hat. Denn mit diesem Prinzip bekommt er nur die Dienste und Anbieter, die Apple für ihn ausgewählt hat. Auch der Wechsel zu einem neuen Mobilfunkbetreiber könnte dadurch erschwert werden, denn dieser muss erstmal in die Datenbank des Herstellers eingepflegt werden, bevor der Kunde darauf Zugriff hat.

Der Patentantrag wurde im November 2010 eingereicht. Damals kamen auch Berichte auf, dass die Netzbetreiber gegen diese Lösung von Apple Sturm gelaufen sind. Denn sie fürchten, dass der Hersteller aus Kalifornien damit ihre Endkundenbeziehungen schwächen will. Sie drohten nach Informationen der Financial Times damals mit dem Stopp der Subventionierung des iPhone. Dem FT-Bericht zufolge sei Apple daraufhin eingeknickt und habe die Pläne verworfen.

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