Wegen Brexit

Apple öffnet seinen NFC-Chip für EU-Pässe

11.04.2019
Von Thomas Hartmann
Apple geht bislang sehr restriktiv mit dem eigenen NFC-Chip um – für die britische Regierung will man nun offenbar eine Ausnahme machen.

Apples iPhone-NFC funktioniert bisher nur mit eigenen Geräten und Apps. Nach Verhandlungen mit dem UK Home Office und insbesondere dem zuständigen den Innenminister Sajid Javid hat Apple nun offenbar zugestimmt, dass dieser NFC-Chip bis Ende dieses Jahres eingesetzt werden darf, um Daten auf den entsprechenden Ausweisen zu scannen.

Biometrischer Reisepass mit NFC-Chip
Biometrischer Reisepass mit NFC-Chip
Foto: BSI

Diese Ausweise müssen mit einem NFC-Chip ausgestattet sein, mit der App "EU Exit: ID Document Check" kann man dann darauf zugreifen. Diese App gibt es bislang nur für Android-Smartphones in Google Play Store. Dort ist das Verfahren beschrieben: Man macht ein Foto von dem Ausweis, liegt anschließend das Smartphone auf den Ausweis, scannt und fotografiert anschließend das eigene Gesicht für die Gesichtserkennung. Anschließend arbeitet die App mit dem Ausweis zusammen. Damit lässt sich die Identität eines EU-Angehörigen für den Verbleib in England auch nach dessen EU-Austritt verifizieren, ohne dass weiterer ”Papierkram” oder die Vorlage des physischen Passes erforderlich wäre. Das berichtet NFC World. Bislang wurden nur Daten im Format NFC Data Exchange Format (NDEF) unterstütz.

Spannend wäre, ob die Funktionalität des iPhone-NFC-Chips künftig auch auf andere Anwendungsgebiete ausgedehnt werden soll, beispielsweise die Zusammenarbeit mit Banken, die bisher keinen Zugriff darauf haben, sofern sie nicht mit Apple Pay kooperieren wollen. Dafür gibt es jedoch bisher keine offiziellen Anzeichen. (Macwelt)