Wegen Adobe

Apple möglicherweise vor Kartellverfahren

04.05.2010
Apple könnte sich im Streit mit dem Softwarekonzern Adobe ein Kartellverfahren einhandeln.
Apple-Chef Steve Jobs präsentiert sein neuestes "Baby" - das iPad.
Apple-Chef Steve Jobs präsentiert sein neuestes "Baby" - das iPad.

Wie US-Medien berichten, erwägen die US-Behörden nach einer Beschwerde von Adobe ein Verfahren gegen den Computer- und iPhone-Hersteller einzuleiten. Die Wirtschaftsagentur Bloomberg berief sich auf mit der Sache vertraute Personen. Der Software-Hersteller wirft Apple vor, den Wettbewerb zu behindern, indem das Unternehmen für mobile Geräte wie das iPhone oder das neue iPad keine Anwendungen von Adobe wie etwa die weit verbreitete Flash-Software zulässt.

Der Streit zwischen Apple und Adobe hatte sich zugespitzt, nachdem Apple-Chef Steve Jobs mit heftiger Kritik an der Adobe-Software an die Öffentlichkeit gegangen war. Diese sei veraltet, zu energiehungrig und für Geräte mit berührungsempfindlichem Bildschirm völlig ungeeignet, lautete der Vorwurf. Im Internet ist die Flash-Software weit verbreitet, sie gilt noch als Standard für multimediale Inhalte wie etwa Video-Clips.

Die Wettbewerbshüter könnte Apple auch mit seinen restriktiven Vorschriften für die Entwicklung von Anwendungen (Apps) für iPhone und iPad auf den Plan rufen, schreibt das "Wall Street Journal". Bestimmte Richtlinien von Apple verhinderten es beispielsweise, dass Anzeigenkunden ihre Werbung zielgerichtet platzieren können. Damit könne sich Apple mit seinem eigenen neuen Anzeigen-Service iAd einen deutlichen Vorteil verschaffen, schreibt die Zeitung.

Ob es überhaupt zu einen Verfahren kommt, bleibt allerdings abzuwarten. Noch würden beim Justizministerium und der Handelsbehörde Federal Trade Commission die jeweiligen Zuständigkeiten geklärt. (dpa/tc)