Teardown von iSuppli

Apple macht mit iPad guten Schnitt

07.04.2010
Der Tablet-Computer iPad dürfte für Apple ein lohnendes Geschäft werden.

Die Einzelteile kosten den Elektronikkonzern im Einkauf gerade mal die Hälfte dessen, was der Kunde später für das Gerät berappen muss. Damit ist die iPad-Hardware ähnlich rentabel wie das Handy iPhone. Selbst nach Abzug aller anderen Kosten - etwa für die Software-Entwicklung, den Vertrieb oder die Werbung - bleibt eine erkleckliche Summe übrig. Im Weihnachtsquartal hatte Apple einen Rekordgewinn von 3,4 Milliarden Dollar eingefahren - anderthalbmal so viel wie im Jahr zuvor.

Die Marktforschungsfirma iSuppli hat das iPad aufgeschraubt und herausgefunden, dass die Komponenten der Einstiegsvariante mit 259,60 Dollar zu Buche schlagen. Im Laden in den USA kostet das iPad mit 16 Gigabyte Speicher und kabellosem Internet 499 Dollar plus Steuern. Beim 699 Dollar teuren Spitzenmodell mit 64 Gigabyte Speicher und zusätzlicher Mobilfunk-Anbindung summieren sich die verbauten Einzelteile auf immerhin 348,10 Dollar.

Das teuerste Teil ist der berührungsempfindliche Bildschirm, der nach der iSuppli-Kalkulation 95,00 Dollar kostet. Der selbst entwickelte Prozessor liegt bei 26,80 Dollar, das Aluminium-Gehäuse bei 10,50 Dollar. Apple habe mehr Chips verbaut als vermutet, sagte iSuppli-Analyst Andrew Rassweiler am Mittwoch der Finanz- Nachrichtenagentur Bloomberg. Alleine drei Chips seien dafür da, die Fingerbewegungen auf dem Bildschirm zu erfassen. Apple wollte sich nicht zu den Entdeckungen äußern.

Der Verkauf des iPad war am Samstag erfolgreich gestartet. Allein am ersten Tag gingen mehr als 300.000 Stück über die Theke. Vor den Läden bildeten sich lange Schlangen. Mit dem iPad versucht Apple einen Markt zu beleben, der seit Jahren brach liegt. Bislang waren die schlanken Tablet-Computer mit ihren Touchscreens den Kunden zu teuer, zu kompliziert und schienen kaum Vorteile gegenüber klassischen Notebooks zu haben.

Apple rechnet sich Erfolge aus, weil viele Zusatzprogramme - sogenannte Apps - vom iPhone übernommen werden können. Medienhäuser liefern zudem extra elektronische Bücher, Videos oder Nachrichtenseiten zu. Die Deutschen müssen auf Apples neuestes Produkt noch bis zum Monatsende warten. Euro-Preise stehen noch nicht fest. (dpa/tc)