Apple macht das iPhone zum Smartphone

17.10.2007

Die Befürchtung, eine Flut von Viren, Würmern und Trojanern könnte bei einer allzu offenen Plattform das geliebte Kind iPhone überschwemmen, scheint derzeit unbegründet. Zwar lassen virale Bedrohungen beispielsweise im Symbian-Umfeld im Quartalstakt den Blätterwald rauschen, doch als Nemesis der Smartphones hat sich noch kein Symbian-Schädling erwiesen. Viren, die Mac OSX, der Kern für die iPhone-Oberfläche, angreifen, gibt es ohnehin nur wenige (einige 100 gegenüber mehreren Zehntausend auf Windows-Basis). Warum also einen Schutzwall gegenüber einer anonymen Bedrohung heraufbeschwören? Vielleicht, weil Antivirenexperten befürchten, Mac OSX könnte eine Schädlings-Zukunft mit Microsoftschen Ausmaßen bevorstehen.

Doch ein anderer Grund scheint uns viel realistischer: Apples lang zeitig vertretene Meinung, ein offenes System schade mehr als es nutze, könnte eine Verschleierung des Unvermögens gewesen sein, ein entsprechendes SDK zeitnah zum Launchtermin auf die Beine zu stellen. Für Apple war die frühzeitige Ankündigung des Telefons mit Sicherheit ein Kraftakt, den die hauseigene Entwicklungsabteilung stemmen musste. Und das Eingeständnis, einfach noch nicht so weit zu sein wie Microsofts oder Symbians Plattformen, die sich schon lange mit nativer Software erweitern lassen, hätte am Image des iPod-Herstellers genagt. So betrachtet könnte man den Launchtermin fürs SDK, auf den sich viele Entwickler weltweit freuen dürften, auch als einjährige Verspätung begreifen.

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