"Uns fehlen Komponenten von Drittanbietern"

Apple liefert das Mac-OS 7.5.3 ohne versprochenes Opendoc

10.05.1996

"Im Moment ist in der Version 7.5.3 noch nichts enthalten", bestätigt eine Sprecherin der deutschen Apple-Dependance aus München. Teile von Opendoc werde man erst in der nächsten Betriebssystem-Generation "Copland" finden.

Jean-Luc Farat, Product Manager der europäischen Apple-Niederlassung in Paris, nennt die Gründe für die bis dato fehlende Einbindung der OLE-Alternative: "Unser größtes Problem ist es, Drittanbieter zu finden, die Komponenten entwickeln", klagt der Experte. Derzeit existierten lediglich simple Komponenten wie Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation. Andere Teile seien noch nicht verfügbar. "Das ist nicht sehr interessant", erklärt der Manager das gebremste Opendoc-Interesse Apples. Das Unternehmen schenke momentan den Aspekten Zuverlässigkeit und Qualität größeres Augenmerk als neuen Technologie-Entwicklungen.

Dennoch bietet das aktuelle Betriebssystem-Release Neuerungen: Neben einer überarbeiteten Finder-Version wurde das Cache-Management optimiert. Verbessert hat Apple die Technologien Quicktime sowie Powertalk.