Eigentlich ist Safe Browsing eine gute Sache: Google sammelt und pflegt eine Datenbank mit potentiell schädlichen URLs und kann die Nutzer davor warnen, diese zu öffnen. Auch Safari hat die Funktion von Google implementiert: Bei eingeschalteter "Betrugswarnung" auf iPhones und Macs holt sich Safari in regelmäßigen Abständen von Google-Servern die aktualisierte Liste mit registrierten betrügerischen URLs und warnt den Nutzer vor dem Öffnen. Doch Googles Technologie überprüft auch andere Aspekte, eine solche Überprüfung geschieht dann auf den Servern des Anbieters: Sieht eine bereits geöffnete Seite nach einer Phishing-Seite aus, werden verdächtige Formulierungen an Google geschickt, auch einige Elemente der grafischen Gestaltung gehen an Google, so kann der Anbieter besser einschätzen, ob es sich um eine Phishing-Seite handelt.
Safe Browsing von Google ist recht beliebt: Nicht nur Safari, auch Firefox und Vivaldi nutzen den Dienst, von Chrome ganz zu schweigen. Laut aktuellsten Angaben ist Safe Browsing auf mehr als vier Milliarden Geräten aktiviert. Apple ist wahrscheinlich diese Omnipräsenz des Dienstes nicht so richtig genehm, in der ersten Beta von iOS 14.5 haben Reddit-Nutzer entdeckt, dass das iOS-Gerät alle Anfragen an safebrowsing.googleapis.com über einen Server von Apple umleitet. Anscheinend hat Apple diese Zwischenstelle eingebaut, um die Anfragen an Google ohne möglicherweise personifizierte Daten wie die IP-Adresse oder Ähnliches zu schicken.
Apple hat mittlerweile die Neuerung bestätigt. Ein Mitglied aus dem Webkit-Team hat auf Twitter erklärt, dass Safari in iOS tatsächlich Safe Browsing von Google über einen Proxy-Server umleitet. Damit wolle man das Risiko minimieren, dass Nutzer-Informationen in die falschen Hände geraten. (Macwelt)