Apple: iPhone 2.0 schmust mit Microsoft

07.03.2008

Außer mobilen Gamern könnte die gesamte Industrie für mobile Software vom iPhone-SDK profitieren. Gemäß seiner Unternehmenskultur verschließt Apple allerdings den Distributionsprozess, um seine Kunden vor Schadsoftware zu schützen und sie am unerlaubten Kopieren von kostenpflichtigen Programmen zu hindern. Neue Software soll ausschließlich über die iPhone 2.0-Applikation "App Store" auf dem Handy landen, die man zum Auffinden, Bezahlen und Downloaden nutzen soll. Entwickler profitieren damit zwar von einer ultimativen Shop-Plattform und brauchen sich nicht um Bezahlsysteme, Vertriebskanäle, Infrastruktur oder den Kopierschutz zu kümmern, müssen sich dafür aber den Umsatz mit Apple teilen: 30% will sich der Hersteller vom verdienten Geld genehmigen, freie Entwicklungen aber natürlich auch zulassen und nicht mit Einstellgebühren belegen. Solange sich das SDK noch im Beta-Stadium befindet, kostet die Teilnahme am Entwicklerprogramm je nach Status des Entwicklers zwischen 99 und 299 US-Dollar. Das SDK reichert auch den Nährboden für Entwickler von VoIP-Software wie Skype oder fring an. Dafür hatte Steve Jobs ein klares Statement parat: Apple werde die Portierung und Verbreitung von VoIP-Software mit seiner Monopolstellung bei der Distribution nicht behindern. Kostenlose Internetanrufe sollen aber ausschließlich über die WiFi-Schnittstelle möglich sein.

Wer langfristig auf dem Mobilfunkmarkt mitmischen will, braucht ein offenes System, das Entwickler lieben und mit Ideen und Applikationen befeuern, die die Umsätze von Herstellern und Netzbetreibern ankurbeln. Apple stellt sich mit dem iPhone 2.0 auf die gleiche Ebene wie Symbian bzw. Nokias S60 und Sony Ericssons UIQ, Windows Mobile und Google Android. Aber der exklusive Markenhersteller aus dem Westen der USA liegt in einem wichtigen Punkt hinter seinen Konkurrenten: er bedient lediglich ein einziges Stück Hardware. Und so schön wie es auch sein mag: das iPhone ist nicht für jedermann das ultimative mobile Endgerät.

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