WWDC in San Francisco

Apple holt zum nächsten Schlag aus

07.06.2010

Gizmodo muss draußen bleiben

Nach dem Vorstoß des neuen Hauptkonkurrenten Google ins Fernsehgeschäft gibt es auch Gerüchte über eine günstigere Neuauflage der Wohnzimmer-Box Apple TV, die den Fernseher mit Apples Online- Store iTunes verbindet. Allerdings nahm Jobs dieser Spekulation vor einigen Tagen selbst etwas Wind aus den Segeln, als er bei der Technologie-Konferenz D8 erklärte, das Geschäftsmodell der TV- Industrie lasse im Moment kaum Platz für Neueinsteiger aus der Tech- Branche. Das werde auch Google in ein Paar Monaten feststellen.

Jobs nutzte die D8 in der vergangenen Woche aber auch, um mit dem Start des iPad den Anfang vom Ende der PC-Ära auszurufen. Personal Computer seien wie Trucks, griff er zu einem Vergleich aus der Autobranche. Als die USA ein von der Landwirtschaft beherrschtes Land waren, seien alle mit Lastern, Pickups und Geländewagen unterwegs gewesen. Doch als mehr Menschen in die Städte zogen, kam der Aufstieg der kleineren Pkw. So werde es den PC, wie wir ihn heute kennen, auch künftig geben, argumentierte Jobs. Aber weniger Menschen als heute werden ihn nutzen - "und das bereitet einigen Sorgen", fügte er mit einem klaren Wink in Richtung Microsoft hinzu.

"Windows-PC sind keine Trucks", brummte Microsoft-Chef Steve Ballmer zwei Tage später auf der D8 zurück. Apples iPad sei außerdem zu teuer für einen Massenmarkt.

Die von Microsoft bereits zurückgewiesene Spekulation, Ballmer könnte am Montag neben dem Apple-Chef auf der Bühne erscheinen, dürfte sich mit diesem Schlagabtausch endgültig aufgelöst haben. Bleibt noch die Jahr für Jahr wiederkehrende Erwartung, Jobs werde verkünden, dass Beatles-Alben in den iTunes-Store kommen und damit erstmals digital über das Internet verkauft werden.

Das Blog Gizmodo, dass den iPhone-Prototypen aufgekauft und zu großem Aufsehen seziert hatte, muss übrigens bei Jobs' WWDC-Auftritt draußen bleiben. Die Tech-Blogger bekamen von Apple keine Presseakkreditierung. (dpa/tc)