Kane Kramer

Apple erkennt wahren "iPod-Erfinder" an

08.09.2008
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Einem Bericht der Daily Mail zufolge hat Apple den Engländer Kane Kramer nun im Rahmen eines Patentrechtstreits als Schöpfer des trendigen MP3-Players bestätigt.

Unvorstellbare 163 Millionen iPods hat Apple verkauft, seit Firmenchef Steve Jobs das Gerät im Oktober 2001 vorgestellt hat - und nicht zuletzt etliche Milliarden Dollar damit verdient. Dennoch hat der Tüftler Kane Kramer, der bereits 1979 den Vorläufer des iPod mit 23 Jahren entwarf, daran keinen Penny verdient - selbst die Lorbeeren für das äußerst gelungene Produkt erhielten andere - Hardwareentwickler Tony Fadell und Designer Jonathan Ive. Dies könnte sich möglicherweise ändern, so berichtet die britische Tageszeitung Daily Mail. Im Rahmen eines Rechtstreits habe die Jobs-Company nun Beweise vorgelegt, die den 52-Jährigen als wahren Vater des iPod bestätigen.

Die Skizze des Players weist eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem iPod auf.
Die Skizze des Players weist eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem iPod auf.

Kramer, der die Schule bereits mit 15 Jahren verlies, hatte 1979 ein Konzept namens IXI entwickelt. Dabei handelte es sich um einen digitalen Musik-Player in Kreditkartengröße mit einem Display und einem zentralen Menü-Button, um durch die Titelauswahl scrollen zu können. Der Speicherplatz reichte aufgrund der damaligen Technik nur für dreieinhalb Minuten Musik aus - Kramer war aber zuversichtlich, dass die Kapazität im Laufe der Zeit zunehmen werde. Während der Brite damals seine Erfindung weltweit patentieren konnte, fehlten ihm 1988 die erforderlichen 600.000 Pfund, um die Rechte für seine Firma zu verlängern, berichtet die Daily Mail.

Da Kramer keinerlei Ansprüche an der Technik mehr hält, konnte er Apple vor Gericht bei der Verteidigung gegen Burst.com helfen und letztendlich einen Einigung zu erreichen. Das Unternehmen warf dem Mac-Hersteller vor, mit seinen iPod-Playern und den Programmen iTunes, iLife und Quicktime gegen seine Patente zu verstoßen. Doch obwohl Apple den Briten als Urheber des iPods anerkannt hat, erhielt Kramer dem Bericht zufolge lediglich eine Beratungsgebühr. Der Tüftler verhandelt mit Apple jedoch über eine Entschädigung für seine Rechte an den Zeichnungen von IXI.