Kleinere Einheiten arbeiten effektiver:

Apple dezentralisiert Geschäftsbereiche

02.09.1988

CUPERTINO/MÜNCHEN (dow) - Eine radikale Umstrukturierung soll der Apple Computer Inc. dazu verhelfen, in den neunziger Jahren ihren Umsatz auf zehn Milliarden Dollar zu steigern. Die Dezentralisierung der Verantwortung für einzelne Unternehmensbereiche begründet John Sculley, Chairman und CEO, mit dem rapiden Wachstum des Unternehmens.

Wie eine Sprecherin des Unternehmens bestätigte, sei diese - seit dem Weggang von Mitbegründer Steve Jobs im 1985 - bisher wichtigste Reorganisation nötig geworden, um das "kreative Potential" im Unternehmen stärker zu fördern. Das sei bei einer stark zentral ausgerichteten Organisation nicht möglich. Die vier operativen Bereiche Products, Education, Pacific und USA werden jeweils unterschiedliche Strukturen, Leistungsmaßstäbe und Geschäftsziele haben.

Die Leiter der Bereiche sind in der Funktion eines President direkt CEO Sculley unterstellt. Für diese Positionen wurden vier Vorstandsmitglieder benannt. Jean Louis Gasse, als Senior Vice President vormals zuständig für Forschung, Entwicklung und Produkt-Marketing, übernimmt den Bereich Products, dem die Sektion "weltweite Fertigung" zugeschlagen wurde. Ihm unterstehen die Geschäfte mit den PCs und Workstations sowie der strategisch wichtige Bereich der Kommunikations- und Netzwerkprodukte.

Delbert W.Yocam trägt die Verantwortung für die Bereiche Education und Pacific. Michael H. Spindler ist vom Senior Vice President Europe zum President befördert worden. Allan Z. Loren, vormals Vice President Integrated Service, steigt auf zum President USA.

Besonders bemühen will sich Apple künftig um die Top-500-Kunden in den USA. Unter der Leitung von Charles Berger versucht ein zwanzig Mann starkes Team, diesem Kundenkreis Mainframe-Applikationen mit dem Mac nahezubringen.

Apple erwartet im laufenden Jahr vier Milliarden Dollar Umsatz. In den ersten drei Quartalen wurden bereits 2,9 Milliarden erreicht.