"Portapple" wird endlich vorgestellt:

Apple bringt tragbaren Macintosh

28.07.1989

CUPERTINO (CW) - Für Anhänger von Macintosh-Rechnern zeigt sich jetzt, ob sich das lange Warten gelohnt hat. Die Apple Computer Inc. will zum Ende des Geschäftsjahres am 30. September 1989 ihren tragbaren Computer in den Handel bringen.

Die zu erwartenden technischen Daten des zwar offiziell erst jetzt angekündigten, in der Gerüchteküche und als Prototyp jedoch schon herumgereichten "Portapple" liegen bereits seit längerem vor (siehe auch CW Nr. 51 vom 16. Dezember 1983 Seite 18 "Mac-Laptop kommt erst Mitte 1989").

Die CPU wird nach den Worten der Sprecherin der Apple Computer GmbH in München, Renate Knüfer, aus der 68 000-Prozessor-Familie stammen. Quellen gehen von einer weniger leistungsfähigen CMOS-Version - einer 68HC000-CPU - aus, die mit 16 MHz getaktet ist. Zudem kommen Asic-Bausteine zum Einsatz. Der Tragbare ist mit einen SE-kompatiblen Erweiterungssteckplatz ausgerüstet. Das 3?-Zoll-1,44MB-Laufwerk liest sowohl MS-DOS als auch Pro-DOS-Daten, wie dies bei allen neuen Macintosh-Modellen der Fall ist. Sogenannte "Slim-Cards" - kreditkartengroße IC-Module - dienen dazu, interne Funktionen zu überwachen und Software zu laden.

Apple möchte die Aufmerksamkeit besonders auf die lange Arbeitszeit der Batterie - man gibt zwei Stunden an - und auf das hochauflösende Aktivmatrix-Display gerichtet wissen. Das ist verständlich, hatten doch die Appletechniker gerade mit diesen beiden Komponenten auch die größten Probleme, da der völlig neu gestaltete Bildschirm bislang extrem viel Strom verbrauchte. Preis und Gewicht stehen sich in nichts nach: Beide sind nach Ansicht von Marktkennern (zu) hoch. Während sich an den angegebenen 6,9 Kilogramm nichts mehr ändert, berät man bei Apple vorsorglich schon über eine "preisgünstigere" Rechnerversion, um der zu erwartenden Kritik auszuweichen. Preise wurden allerdings bisher noch gar nicht genannt. Die Apple-Sprecherin konnte sich nach Rückfragen jedoch nicht vorstellen, daß der Mac-Portable über 20 000 Mark kosten werde.