Reality Pro

Apple bringt 2023 MR-Headset – und sonst nicht viel Neues

09.01.2023
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Berichten zufolge wird Apple noch im Frühjahr sein erstes Mixed-Reality-Headset vorstellen. Abgesehen vom iPhone 15 soll sich 2023 bei den restlichen Produkten aber nur wenig tun.
Trotz zahlreicher Probleme will Apple seine MR-Brille als Produkt-Highlight 2023 platzieren.
Trotz zahlreicher Probleme will Apple seine MR-Brille als Produkt-Highlight 2023 platzieren.
Foto: leungchopan - shutterstock.com

Nach sieben Jahren Entwicklung und zahlreichen Aufschüben plant Apple nun, seine AR/VR-Brille im Frühjahr 2023, also noch vor der jährlichen Worldwide Developers Conference im Juni, der Öffentlichkeit zu präsentieren. Das berichtet der für gewöhnlich sehr gut informierte Bloomberg-Journalist Mark Gurman in seinem Newsletter Power On.

Gurmans Informanten zufolge hat die Company das Gerät bereits einigen hochrangigen Softwareentwicklern zum Testen zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise soll ihnen die Entwicklung von ersten Drittanbieter-Apps für das neue Betriebssystem xrOS, intern Borealis genannt, erleichtert werden. Das Device selbst soll voraussichtlich später im Herbst 2023 unter dem Namen Reality Pro auf den Markt kommen, nachdem es im Frühjahr vorgestellt wurde und Entwickler im Juni auf der WWDC einen tieferen Einblick in die Softwarefunktionen erhalten haben, berichtet Bloomberg.

Probleme verzögern Produkt-Launch

Die Prognose deckt sich damit in etwa mit der Vorhersage des Analysten und Apple-Insiders Ming-Chi Kuo, wonach sich der Marktstart wegen Software-spezifischen Problemen, dem Fehlen von Entwicklungs-Tools und Schwierigkeiten mit mechanischen Komponenten bei einem Falltest vom zweiten Quartal 2023 auf die zweite Jahreshälfte verschieben könnte. Kuo hält es entsprechend für wahrscheinlicher, dass Apple das AR/VR-Headset statt bereits im Januar auf einem Medienevent im Frühjahr oder auf der WWDC ankündigen wird, basierend auf dem aktuellen Entwicklungsfortschritt.

Kaum Highlights bei Macs, iPads und Co.

Obwohl Apple noch viele Probleme bei Hardware, Software und Services sowie der Vermarktung zu lösen hat, will die Company Gurman zufolge ihre Mixed-Reality-Brille als die Neueinführung für dieses Jahr platzieren. Da Apple für das Device Ressourcen aus verschiedenen Hardware- und Softwareentwicklungsabteilungen abgezogen habe, rechnet der Bloomberg-Journalist für 2023 entsprechend in anderen Produktbereichen mit weniger großen Neuerungen.

So sollen etwa die für das erste Halbjahr geplanten neuen MacBook Pros das gleiche Design und die gleichen Funktionen wie die aktuellen 14- und 16-Zoll-Modelle haben, aber M2 Pro und M2 Max Chips enthalten. Als einziges Highlight der Mac-Reihe für 2023 sieht der Bloomberg-Redakteur ein geplantes MacBook Air mit 15 Zoll, während Apple ein neues Macbook mit 12 Zoll von seiner Roadmap genommen habe.

Auch bei den iPads sieht es laut Gurman eher mau aus: Updates für die 11- und 13-Zoll-iPad-Pro-Modelle werden seinen Informationen zufolge erst in der ersten Hälfte des kommenden Jahres kommen, dann allerdings mit einem neuen Design und OLED-Displays. Und was das iPad mini, das iPad Air und das Einsteiger-iPad anbelangt, erwartet er in diesem Jahr etwas bessere Spezifikationen - wenn überhaupt.

Apples Fokus auf das xrOS-Betriebssystem hat - zusammen mit den Problemen von iOS 16 - auch die Entwicklung von iOS 17 und iPadOS 17 wahrscheinlich belastet, weshalb das nächste große Software-Update für iPhone und iPad weniger große Änderungen aufweisen könnte als ursprünglich geplant. Das Gleiche gilt Gurman zufolge auch für macOS 14 (Codenamen Sunburst).

Etwas bessere Aussichten gibt es für das iPhone 15: Gurman rechnet mit den gleichen Bildschirmgrößen wie bei der iPhone-14-Familie, allerdings sollen alle vier Modelle die Dynamic Island erhalten. Weitere Neuerungen sind ein Titanrahmen bei den Pro-Modellen, haptische Lautstärketasten, USB-C und schnellere Prozessoren.