Firmenchef Jobs möchte NT-Strategie kopieren

Apple bietet Rhapsody vorerst als Server-OS an

10.10.1997

Konkret wurde Jobs in San Franzisko allerdings nur punktuell. Klar ist demnach, daß es durch das künftige Betriebssystem "Rhapsody" zu keinem abrupten Bruch mit dem bisherigen Mac-OS kommen wird. Die den Plänen zufolge in einem Monat als Entwicklerversion und im kommenden Jahr allgemein verfügbare Systemsoftware wird zunächst im Server-Umfeld positioniert und soll erst allmählich mit dem Desktop-OS zusammenwachsen. Dabei hofft Jobs auf ein ähnliches Erfolgsmuster wie bei Windows NT, das von Microsoft ebenfalls zu Beginn als Server-Plattform verkauft wurde und sich später zunehmend auch auf High-end-Desktops breitmachte.

Einen Weg aus der Krise verspricht sich der Apple-Chef ebenso von einer stärkeren Konzentration auf die angestammten Märkte "Desktop Publishing" sowie "Education". Die Chancen für NT, auch in diese Anwendungsbereiche hineinzuwachsen, hält Jobs für gering. Allein beim Farb-Management reiche den Apple-Produkten so schnell kein Konkurrent das Wasser.

Als neue Produkte kündigte Jobs eine Mac-Linie für das Niedrigpreis-Segment unter 1000 Dollar an. Das Projekt gehöre zu seinen vordringlichsten Aufgaben, ließ der CEO auf der Konferenz wissen, Details wurden jedoch nicht bekanntgegeben. Unbeantwortet blieben deshalb auch die Fragen einiger Analysten, wo diese Internet-tauglichen Geräte ihren Platz zwischen NC und Billig-PC finden sollen. Konkret wurde Jobs nur in bezug auf die Integration des Farb-Managements "Colorsync 2.5" in die Macintosh-Variante von Microsofts "Internet Explorer 4.0". Für andere Browser wird das Programm als Plug-in zur Verfügung stehen. Die Makrosprache "Applescript" soll künftig durchgehend mit den Betriebssystemen des Herstellers ausgeliefert werden.