Transparenzreport

Apple bekommt die meisten Behördenanfragen aus Deutschland

09.11.2021
Von 
Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
Auf richterliche Anordnung überreicht Apple Daten von Verdächtigen an Strafverfolger. Die Anfragen sind übers Jahr in den USA stark zurückgegangen, in China passiert das Gegenteil – Deutschland liegt jetzt vorne.
Und wo ist das iPhone nach dem Raub abgeblieben? Fragen dieser Art beantwortet Apple nach richterlicher Anordnung
Und wo ist das iPhone nach dem Raub abgeblieben? Fragen dieser Art beantwortet Apple nach richterlicher Anordnung
Foto: Donenko Oleksii / shutterstock.com

Strafverfolgungsbehörden fragen bei Apple immer wieder nach Daten von Verdächtigen, nach richterlicher Anordnung gibt Apple diese auch heraus. In seinem gestern veröffentlichten Transparenzbericht zu Behördenanfragen erklärt Apple, dass es in der zweiten Jahreshälfte 2020 Anfragen für 83.307 Geräte gegeben habe – im Jahr davor waren es noch doppelt so viele Anfragen. Das überrascht vor allem angesichts der Tatsache, dass 2020 ein Wahljahr war. Facebook, Twitter und andere Plattformen haben jedoch bei der letzten Präsidentschaftswahl weit strengere Maßnahmen gegen die Verbreitung geleakten Materials unternommen als noch 2016.

China legt stark zu

Bei 77 Prozent der Anfragen im zweiten Halbjahr sah Apple ausreichend Grund, der Aufforderung nachzugehen, im Jahr davor waren es noch 80 Prozent. Die meisten Anfragen kamen aus Deutschland, 16.819 Geräte betreffend, vor einem Jahr waren das noch 19.633. In den USA gingen die Anfragen von 80.235 auf 11.581 Geräte und fällt damit auf Platz zwei, im ersten Halbjahr lagen die USA mit 97.739 Anfragen noch vorne. China war Dritter mit 11.372 Geräten, nach starkem Zuwachs von 851 vor einem Jahr.

Anfragen unterschiedlichen Zwecks

Was genau die Behörden wissen möchten, hängt von der Art der Straftat ab, führt Apple aus. Im Falle gestohlener Geräte möchten die Strafverfolger etwa wissen, wann und wo sich die Geräte mit Apple-Services verbinden. Bei Kreditkartenbetrug sind Details zur Transaktion von Interesse, wird eine Apple-ID verdächtigt, in Straftaten verwickelt zu sein, wollen die Behörden wissen, welche Person hinter der ID steckt. Ohne richterliche Anordnung gibt Apple keinerlei Daten weiter. (PC-Welt)