Developer Garden

App Monitor hilft Android-Entwicklern auf die Sprünge

30.04.2013
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Ein Service vom Telekom-Ableger Developer Garden ermöglicht es Entwicklern oder deren Auftraggebern, die Qualität von Android-Apps auch im laufenden Betrieb sicherzustellen.
Foto: Developer Garden

Ganz besonders im Android-Umfeld ist es nicht einfach, es allen Anwendern recht zu machen: Der Markt ist mit mehr als 200 Geräten extrem fragmentiert, hinzu kommen noch verschiedene Varianten und unterschiedliche Betriebssystemversionen. Selbst wenn eine neue App im Beta-Test auf zehn oder zwölf Android-Geräten gut läuft, kann es daher vorkommen, dass sie auf anderen Devices Abstürze verursacht oder in kurzer Zeit den Akku leer saugt. Das Resultat sind dann unzufriedene Nutzer, die womöglich den wirtschaftlichen Erfolg der App gefährden - mit schlechten Bewertungen in Google Play oder – schlimmer – indem sie die App nicht nutzen.
Als Lösung aus dieser Misere stellt Developer Garden, ein Entwicklernetzwerk der Telekom, nun mit dem Cloud-Service "App Monitor" ein Werkzeug zur Qualitätssicherung vor und nach dem Produkt-Launch zur Verfügung. Die Entwickler binden dazu ein spezielles SDK in ihre App ein, das nach der Installation verschiedene Parameter der genutzten Devices ausliest und zusammenführt.

Das Quality Dashboard von App Monitor fasst die wichtigsten Informationen zu einer App zusammen.
Das Quality Dashboard von App Monitor fasst die wichtigsten Informationen zu einer App zusammen.
Foto: Developer Garden

Die Daten werden in Rechenzentren der Telekom (in Deutschland) gesammelt – verschlüsselt und anonymisiert – und aufbereitet auf dem sogenannten Quality-Dashboard dargestellt. Auf dem Web-Interface erfährt der Entwickler dann auf einem Blick etwa, mit welchen fünf Geräten die App in einem bestimmten Zeitraum bevorzugt genutzt wurden, was für Störungen auftraten und wie die Gesamtqualität der App bewertet wird.

Auf diese Weise lässt sich leicht und vor allem frühzeitig herausfinden, ob in dem einen oder anderen Punkt Handlungsbedarf besteht. Wird etwa eine App häufig auf einem bestimmten Gerät installiert, dann aber nur selten benutzt, ist es sehr wahrscheinlich, dass hier Probleme bei der Nutzung auftreten. Besonders hilfreich ist auch der Reiter „Devices“. Hier werden alle Geräte aufgeführt, auf denen die App installiert wurde, plus der jeweils häufigsten Fehler, also Abstürze, Speicherprobleme, Bugs, Einfrieren der App, hoher Akkuverbrauch etc…

Der App Monitor zeigt in einer Liste alle Geräte, auf denen die App installiert ist.
Der App Monitor zeigt in einer Liste alle Geräte, auf denen die App installiert ist.
Foto: Developer Garden

Aufgrund der gesammelten Daten lassen sich aber nicht nur Probleme aufspüren, der App Monitor hilft Entwicklern auch bei der Abwägung, ob sofortiger Handlungsbedarf besteht oder nicht. Ist die Anzahl der betroffenen Nutzer etwa gering, weil der Fehler nur eine bestimmte OS-Version betrifft, macht es möglicherweise Sinn, erst einen anderen Bug zu entfernen.

In einer Detailansicht werden zu jedem Gerät die gesammelten Informationen (Fehler, Performance) dargestellt.
In einer Detailansicht werden zu jedem Gerät die gesammelten Informationen (Fehler, Performance) dargestellt.
Foto: Developer Garden

Zum Troubleshooting selbst bietet der App Monitor eine detaillierte Fehleranalyse bis hin zum spezifischen Fehlercode, den das Gerät ausgibt. Eine Versionshistorie erlaubt außerdem die Kontrolle, welche festgestellten Bugs im neuen Release bereits beseitigt wurden, welche Fehler noch weiter bestehen oder ob die App gar verschlimmbessert wurde. Dieser Aspekt ist nicht nur für die Entwickler selbst interessant, sondern auch für Unternehmen, die eine Entwicklung in Auftrag gegeben haben. Mit Hilfe des Dashboards können sich auch Auftraggeber ohne Programmierkenntnisse den Status einer App einsehen und bei Fehlern Nachbesserung verlangen. Letztendlich ist es sogar denkbar, dass bestimmte Kennziffern aus dem App Monitor in einen Servicevertrag aufgenommen werden.

Freemium-Modell

Developer Garden bietet den App Monitor in Form eines Freemium-Modells an. So ist das Monitoring von einer App pro Entwickler/Kunde mit bis zu 5000 Nutzern kostenlos. 40 Euro pro Monat werden für einen Standard-Account aufgerufen, der es dem Kunden ermöglicht, bis zu fünf Apps mit einer begrenzten Anzahl an Nutzern auszuwerten. Sollen noch mehr Anwendungen überwacht werden, beziehungsweise werden die Anwendungen von einer sehr hohen Anzahl von Nutzer im Monat (> 10.000) genutzt, besteht natürlich die Möglichkeit, eine individuelle Vereinbarung mit der Deutsche Telekom abzuschließen.