Lodsys-Patentstreit

App-Entwickler ziehen sich aus US-Markt zurück

18.07.2011
Patentverwerter wie das US-Unternehmen Lodsys sorgen mittlerweile für große Unsicherheit in der Entwicklergemeinde. Medienberichten zufolge ziehen sich erste App-Anbieter aus Angst vor Lizenzforderungen aus dem US-Markt zurück.

Die Lizenzklagen des Patentverwerters Lodsys haben die Entwickler von Apps für Apple iOS und Android massiv verunsichert. Erste Anbieter aus Europa ziehen sich deshalb bereits aus dem US-Markt zurück. Ihnen ist die Gefahr zu hoch, lange und teure Prozesse zu führen, hohe Geldstrafen zu bezahlen und massive Lizenzzahlungen leisten zu müssen.

Nach einem Bericht der Zeitung "The Guardian" hat der britische Entwickler Simon Maddox deshalb alle seine Anwendungen aus den US-Download-Plattformen von Apple und Google entfernt. Außerdem hat er ein Konto eingerichtet, auf das er einen Teil seiner Einnahmen lagert, um in Zukunft für etwaige Lizenzforderungen gewappnet zu sein. Wie Maddox über Twitter bekannt gab, ist speziell die jüngste Klage von Lodsys Anlass für seinen Rückzug.

Das Unternehmen behauptet, im Besitz von Patenten zu sein, die In-App-Käufe oder interaktive Werbung schützen, und verlangt Lizenzgebühren. Der Patentverwerter geht jedoch nicht gegen Apple oder Google vor, die diese Möglichkeiten über Schnittstellen und Entwicklungsumgebungen zur Verfügung stellen, sondern gegen die Entwickler, die diese Funktionen in ihren Apps verwenden.

Lodsys kämpft sehr agressiv gegen die Entwickler. Nachdem Apple sich auf ihre Seite stellte und die Lizenzforderungen für unrechtmäßig erklärte, verklagte der Patentverwerter kurzerhand sieben App-Anbieter. Normalerweise gibt Lodsys Unternehmen, die ihre Patente zu Unrecht verwenden, 21 Tage Zeit, um eine Lizenz zu erwerben. In diesem Fall jedoch haben die App-Entwickler diese Zeit nicht. Man wolle den Prozess beschleunigen, um den Bemühungen von Apple zuvorzukommen, seine Entwickler zu schützen.

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