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Schweinegrippe

Apotheker warnen vor Preiswucher im Internet

24.09.2009
Die Apotheker haben vor Preiswucher und Risiken beim Kauf von Medikamenten in Internet-Apotheken gewarnt.

In Zeiten der grassierenden Schweinegrippe verlangten unseriöse Anbieter zum Teil den fünffachen Preis für Medikamente dagegen - ohne Rezept, sagte der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Heinz-Günter Wolf, am Mittwoch in Düsseldorf. "Hier werden Ängste in der Bevölkerung geschürt, um damit Geld zu machen." Zum Deutschen Apothekertag werden von diesem Donnerstag an bis Samstag rund 800 Teilnehmer erwartet. In Deutschland gibt es 21 600 Apotheken.

Auch der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker, Prof. Martin Schulz, kritisierte den Online-Versandhandel mit rezeptfreien Medikamenten. "Verbraucher werden nicht umfassend beraten." So würden im Internet beispielsweise keine Angaben zum Alkoholgehalt in Medikamenten gemacht, die besonders für Kinder Gesundheitsrisiken bergen. Arzneimittel seien aber keine "triviale Waren". "Verbraucher sollten nicht nur schauen, wo sie das billigste Produkt bekommen", betonte Schulz. Nach Angaben von Schulz macht der Versandhandel am Markt der rezeptfreien Arzneien neun Prozent aus.

Apotheker-Präsident Wolf warnte eindringlich vor einem weiteren Ausufern des Handels mit Medikamenten. Inzwischen verkauften auch Drogeriemärkte Arzneien, was äußerst bedenklich sei. Diese "katastrophale Entwicklung" müsse unbedingt aufgehalten werden. "Wir lehnen Tankstellen ab, die Arzneimittel abgeben", sagte Wolf. (dpa/ajf)