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AOL und Earthlink verklagen Spammer

19.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Um ihre Kunden vor unerwünschten Werbe-Mails zu schützen, haben die Internet-Anbieter America Online (AOL) und Earthlink mehrere Klagen gegen angebliche Spam-Versender eingereicht. So beschuldigt AOL das Unternehmen Connor-Miller Software aus Florida, zusammen mit zwei in Thailand lebenden US-Bürgern einen Spam-Ring betrieben zu haben. Die Beklagten sollen über ein Büro in Florida mehr als 35 Millionen Spam-Mails versendet haben. AOL hatte bereits im April vergangenen Jahres bei einem Bezirksgericht im Bundesstaat Virginia eine Klage gegen die Gruppe eingereicht. Nach Auffassung des Gerichts konnte das Unternehmen aber nicht ausreichend darlegen, dass Virginia juristisch zuständig sei. Dort stünden zwar die AOL-Server, über die die Spam-Nachrichten flossen, die Beklagten seien jedoch im Bundesstaat Florida gemeldet (Computerwoche.de berichtete).

Einem deutlich größeren Spam-Ring will der Internet-Anbieter Earthlink das Handwerk legen. Das Unternehmen erhob am Dienstag Klage gegen insgesamt 16 Personen und Firmen, die in den US-Bundesstaaten Florida, Kalifornien, Tennessee, Michigan und Nevada ansässig sind. Zusammen sollen die Beschuldigten die Postfächer von Earthlink-Kunden mit mehr als 250 Millionen Spam-Mails verstopft haben. Um ihre wahre Identität zu verschleiern, haben die Verdächtigten offenbar mit falschen Namen, Adressen und erfundenen Firmenbezeichnungen gearbeitet. Eigenen Angaben zufolge ist Earthlink seit 1997 gegen mehr als 100 Spammer juristisch vorgegangen. (mb)