Für deutsche Kunden ändert sich nichts

AOL-Tochter Compuserve entläßt 500 Mitarbeiter

13.02.1998

Ihre zugekaufte hundertprozentige Tochter Compuserve Interactive Services will AOL wieder in die Gewinnzone bringen. Hierzu soll der Service verbessert und der Mitgliederschwund gestoppt werden. Außerdem treiben die Onliner die Entwicklung der neuen Zugangssoftware "Compuserve 5.0" voran.

Um Redundanzen zu beseitigen, entläßt Compuserve etwa 500 Mitarbeiter. Dabei erhalten die Betroffenen zwischen sechs und mehr als zwölf Monatsgehältern als Abfindung. Rund 30 Angestellte der deutschen Dependance trifft diese Maßnahme. Konrad Hilbers heißt der neue Chef von Compuserve Europa. Er leitet gleichzeitig die hiesige Niederlassung.

Hilbers sagte, die personelle Ausstattung bei Compuserve in Frankreich und Großbritannien sei schon heute viel stärker auf Wirtschaftlichkeit ausgerichtet. In Europa beteiligen sich America Online und Bertelsmann mit je 50 Prozent an Compuserve. Rund 250000 deutsche Mitglieder haben den Online-Dienst abonniert. Auf 500000 User bringt es AOL Bertelsmann in Deutschland. Nach Angaben der deutschen Compuserve-Niederlassung bleiben die Gebühren für den Dienst unverändert.

Den erst kürzlich in den USA und Kanada ins Leben gerufenen Web-Service "C" stellt Compuserve wieder ein. Bisherige Entwicklungen in diesem Bereich sollen in den Basisdienst sowie in die neue Zugangssoftware einfließen. Offenbar steht zudem die Unternehmenstochter Sprynet, die den Part des Internet-Service-Providers übernimmt, auf der Streichliste. Man überprüfe alle "strategischen Alternativen", so das Unternehmen.

AOL wird ab April seine monatliche Gebühr für den unbeschränkten Zugriff um zwei Dollar auf 21,95 Dollar erhöhen. Der Anbieter begründet die Preiserhöhung mit gestiegenen Betriebskosten, da sehr viele Anwender auf dieses Angebot zurückgreifen. Laut Aussage der deutschen AOL-Niederlassung gilt diese Maßnahme aber nur für die USA, da der unbegrenzte Access nur dort angeboten werde.