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AOL setzt alle Hoffnungen in Openride

04.09.2006
Der Internet Service Provider (ISP) hat neue Zugangssoftware entwickelt, die ihn helfen soll, seine Kommunikationsdienste in einer frei zugänglichen Web-Plattform zu vereinen.

AOLs Zugangssoftware "AOL Openride" ist jetzt als frei zugängliche Betaversion verfügbar. Sie wird die derzeitige Client-Software "AOL 9.0" ablösen und ist laut Anbieter für Nutzer mit Breitbandanschluss ausgelegt. Sie setzt bisherige Produktentwicklungen fort und soll AOL strategisch dabei helfen, sich weiter vom reinen Zugangsgeschäft zu lösen und stattdessen endlich die angestrebte offene, werbefinanzierte Content- und Kommunikationsportal im Web aufbauen zu können. (Einen ersten Blick auf die Oberfläche können Sie hier werfen).

Openride setzt sich aus vier Anwendungen zusammen: "AOL Mail" für E-Mail, "AIM" für Instant Messaging (IM), der Browser "AOL Explorer" sowie "Media Center". Als Besonderheit soll der Benutzer zwischen den Diensten wechseln können, ohne dafür jedes Mal ein neues Fenster öffnen zu müssen. Das Media Center ist eng mit der E-Mail- und IM-Anwendung verknüpft, so dass sich Bilder, Videos und Musik in einer Oberfläche anschauen lassen. Als Beispiel für die Offenheit des Portals sind neben AOL Mail auch die E-Mail-Dienste anderer nutzbar. Inwiefern die von Verbraucherschützern beklagte ungefragte Installation von Softwarekomponenten mit dem neuen Client beseitigt wurde, ist nicht bekannt. Nicht mehr dabei ist der VoIP-Dienst "Totaltalk", den AOL erst im Oktober 2005 vorgestellt hatte. Offenbar hatte der Provider kaum Kunden dafür gewinnen können. Der Telefonservice "AIM Phoneline", der Teil der IM-Software AOL AIM ist, wird aber voraussichtlich weiter existieren, wenngleich er nicht in der ersten Version von AOL Openride enthalten ist. (as)