AOL öffnet AIM für externe Entwickler

07.03.2006
Die Time-Warner-Tochter America Online (AOL) öffnet ihr Instant-Messaging-Netz AIM (AOL Instant Messenger) für externe Entwickler.

Über die Initiative "Open AIM" will AOL nach Angaben des zuständigen Directors of Product Management, Jamie Odell, die Entwicklung von AIM-Plug-ins und -Benutzerschnittstellen-Anwendungen sowie die Integration von AIM-Präsenzinformationen in Websites erleichtern. "Das hat lange auf sich warten lassen, aber jetzt sind wir so weit", so Odell.

AIM soll sich damit für den aktuellen "Mash-up"-Trend des so genannten Web 2.0 öffnen. Dahinter verbirgt sich die Kombination zweier separater Web-basierender Applikationen oder Dienste zu einer/m neuen. Eine Vorreiterrolle nahm dabei Google mit seinem Kartendienst "Maps" ein, für den frühzeitig Programmierschnittstellen (APIs) veröffentlicht wurden, die eine Vielzahl neuer Entwicklungen zur Folge hatten.

Gleiches erhofft sich nun auch AOL. "Indem wir externen Entwicklern ermöglichen, auf unserem Netz aufzusetzen, können wir den Nutzern neue Features bieten, die wir selbst sonst nicht offerieren würden, zum Beispiel weil der Markt dafür nicht groß genug ist", erklärte der AIM Chief Architect Justin Uberti. AOL werde damit neue Nutzer gewinnen und den Service für seine 63 Millionen Bestandskunden interessanter machen.

Analyst Joey Wilcox von Jupiter Research äußerte sich überrascht über Open AIM. "Das hätte ich von AOL nicht erwartet", so der Experte", aber es ist der richtige Schritt zur rechten Zeit." Open AIM bekommt mit developer.aim.com seine eigene Website, wo Developer Tools und Dokumentationen herunterladen können. Es steht sowohl individuellen wie auch im Auftrag von Firmen tätigen Programmierern offen. Eine kommerzielle Nutzung der entstehenden Plug-ins und Anwendungen ist unter einigen Einschränkungen gestattet. (tc)