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AOL Instant Messenger chattet mit Jabber

14.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - AOL will im Rahmen des Programms "Enterprise Federation Partner" (EFP) die eigenen Instant-Messaging-Services "AOL Instant Messaging" (AIM) und ICQ mit anderen, im Firmenumfeld genutzten IM-Systemen interoperabel machen. Dazu zählen die Produkte der Hersteller Jabber, Antepo, Omnipod und Parlano. So soll es Anwendern des Jabber-Tools beispielswiese möglich sein, Kontakte aus AIM und ICQ in die eigene Kontaktliste aufzunehmen und umgekehrt sowie Nachrichten mit ihnen auszutauschen.

Technisch war dies schon zuvor möglich, allerdings bedurfte es spezieller Gateways von den IM-Anbietern selbst oder von Drittherstellern. Dies soll nun nicht mehr erforderlich sein. Jabber will die Integration mit den AOL-Diensten als optionalen Zusatzdienst seinen Kunden ab Juni anbieten. Die IM-Protokolle hat Jabber bei der Internet Engineering Task Force (IETF) eingereicht.

Die Partner des AOL-Programms zahlen für jeden Endkunden, der mit AIM- oder ICQ-Nutzern chattet, einen jährlichen Obolus. Darüber hinaus plant der Online-Dienst, EFP zu einer Art IM-Schaltzentrale auszubauen, so dass Drittsysteme nicht nur mit den AOL-Diensten, sondern auch untereinander Kontakte und Textbotschaften austauschen können.

Erstaunlicherweise fehlt bisher IBM auf der Partnerliste. Dies überrascht deshalb, weil AOL und IBM vor einigen Jahren ihre jeweiligen Instant-Messaging-Produkte interoperabel gemacht haben. Mittlerweile ist es um die Kooperation still geworden. Später, im Jahr 2003, hatten beide angekündigt, dass IBMs "Sametime" mit "AOL Enterprise Gateway" integriert werden soll. Doch inzwischen hat sich AOL aus der Entwicklung dieses Produkts zurückgezogen. (fn)