Anwendungsspezifische Neuerungen

17.05.2001

Die anwendungsspezifischen Verbesserungen betreffen häufig die Bedienerführung, beispielsweise durch Hinzufügen von Komfortfunktionen. So führte Corel für die Textverarbeitung so genannte Variablen ein. Es handelt sich dabei um Textbausteine, deren Inhalt zentral geändert werden kann. Dies wirkt sich dann auf alle Vorkommnisse dieser Textkomponenten aus.

PIM mit Mail-Funktionen: Den größten Nachholbedarf gegenüber Microsofts Konkurrenzprodukt wies der Personal Information Manager (PIM) "Corel Central" auf. Dieser Adress- und Terminverwaltung mangelte es bis dato an E-Mail-Funktionen. Sie halten mit der aktuellen Version Einzug, wobei diese auch mehrere E-Mail-Konten pro User verwalten kann. Die kommunikativen Fähigkeiten dieses Programms verbesserte das kanadische Softwarehaus zudem durch die Synchronsierungsmöglichkeit von Kalender, Adressbuch und Aufgaben mit dem "Palm Pilot". Dem Trend zu Teamfunktionen in Office-Pakten trägt Corel mit der Einführung eines Gruppenkalenders Rechnung.

Webpublishing: Neuerungen in den Anwendungen von Wordperfect Office betreffen ansonsten vor allem die Möglichkeit, damit erstellte Dokumente im Web zu publizieren oder per E-Mail zu verschicken - im Fall der elektronischen Post kann Corel kaum davon ausgehen, dass Empfänger in der Lage sind, Wordperfect-Dateien zu öffnen. Aufgrund seiner geringen Marktmacht versucht aber der kanadische Hersteller im Unterschied zu Microsoft erst gar nicht, im Internet proprietäre Technik durchzusetzen, und verzichtet auf Erfindungen wie die fragwürdigen "Smart Tags" in Office XP oder das mit "Office 2000" eingeführte Dateiformat, welches diverse Internet-Standards vermengt. Stattdessen bot schon Wordperfect 9.0 die Möglichkeit, Dokumente in Adobes Portable Document Format (PDF) zu speichern. Diese Funktion wurde nun um die Unterstützung für Hyperlinks und Wasserzeichen erweitert. Der HTML-Export nutzt zur Speicherung von Formatierierungsdaten jetzt Cascading Style Sheets (CSS).

Verwendung von Standards: Corel baut auch bei "Presentations" auf die Verwendung von offenen und De-facto-Standards. Zum einem lassen sich für multimediale Inhalte die im Internet gängigen MP3-, WMA-Audio- und animierten GIF-Dateien in Präsentationen einfügen. Zum anderen können Anwender von Corels Präsentationssoftware ihre Vorführungen in Macromedias "Flash"-Format exportieren, so dass sie mit allen gängigen Browsern zusammen mit dem kostenlos erhältlichen Plug-in abgespielt werden können.

Keine deutschsprachige Version: Wohl aufgrund des relativ geringen Marktanteils außerhalb der USA verzichtet Corel auf die Übersetzung der Software und vertreibt weltweit nur die englische Ausführung, allerdings inklusive der Rechtschreib- und Trennhilfe für 25 Sprachen. Gewöhnungsbedürftig sind lediglich die englischsprachigen Dialoge und Menüs, wobei sich Letztere beliebig mit eigenen und damit auch deutschen Befehlen bestücken lassen.