Studie kritisiert enge Bande zu Anbietern

Anwender zweifeln an der Objektivität ihrer Berater

09.01.2004
MÜNCHEN (CW) - Nahezu die Hälfte aller Consulting-Kunden zweifeln an der Neutralität ihrer Berater. Das ergab eine Studie des britischen Marktforschungshauses PMP Research unter 100 internationalen Unternehmen.

In der Befragung, die von dem Netzdienstleister Equant gesponsert wurde, sagten 70 Prozent der Manager, die Objektivität ihres Beratungshauses sei ihnen sehr wichtig. Die übrigen 30 Prozent bezeichneten dieses Ziel als einigermaßen bedeutend. In der Praxis ist es mit der Objektivität schlechter bestellt. 58 Prozent der Kunden stellten ihren Consultant ein unbedenkliches Zeugnis aus, aber 42 Prozent bezweifeln die Unabhängigkeit der Ratschläge.

Den Grund für die mangelnde Objektivität sieht das Gros der Befragten (87 Prozent) in dem engen Beziehungsgeflecht zwischen Beratungshaus und Anbietern wie etwa Hardwareherstellern. Demnach steht zu befürchten, dass die Dienstleister nicht immer im Sinne und zum Wohle ihrer Kunden entscheiden und ihre strategischen Partner statt die Anbieter mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis bei Projekten ins Boot holen. Die befragten Anwender sind sich dieser Marktgesetze bewusst. 57 Prozent äußerten Verständnis dafür, dass die Consulting-Häuser ihre Einnahmen durch Empfehlungen und Vergütungen von Anbietern aufbessern. (jha)