Anwender zahlen IT-Profis wieder mehr

04.10.2006
Von 
Winfried Gertz ist Journalist in München. Er arbeitet in einem Netzwerk von zahlreichen Anbietern kreativer Dienstleistungen. Das Spektrum reicht von redaktioneller Hörfunk- und Fernsehproduktion über professionelle Fotografie bis zu Werbetexten für Industrieunternehmen und Non-Profit-Organisationen.
IT-Hersteller und -Dienstleister liegen in der Gunst der Bewerber immer noch vorn, was nicht nur an den höheren Gehältern liegt. Sehr gut können Informatiker inzwischen auch bei großen Anwenderfirmen verdienen.
Martin Hofferberth, Towers Perrin: 'Großbanken entlohnen einen IT-Teamleiter mit bis zu 105 000 Euro im Jahr.'
Martin Hofferberth, Towers Perrin: 'Großbanken entlohnen einen IT-Teamleiter mit bis zu 105 000 Euro im Jahr.'

Wie IT-Unternehmen um Mitarbeiter werben, klingt höchst unterschiedlich. "Wer unbedingt 120 000 Euro verdienen will", sagt Jens Wagener, Gründer der Itemis GmbH & Co. KG in Lünen, "ist für uns ein interessanter Kandidat." Nicht weit von Lünen liegt Dortmund, Sitz der Materna GmbH. "Wer heute nach dem dicken Gehalt oder Aktienoptionen fragt, ist auf dem Holzweg", sagt Thomas Decker, seit 17 Jahren bei dem IT-Dienstleister beschäftigt.

Hier lesen Sie ...

  • womit mittelständische IT-Firmen um Mitarbeiter werben;

  • in welchen Branchen Informatiker am meisten verdienen können;

  • welche Gehälter Entwickler bei Herstellern und Anwendern erwarten.

Mittelstand setzt auf Innovation

Itemis ist eine aufstrebende junge Firma, die dank modellgetriebener Softwareentwicklung vor allem mit Großkunden wie T-Systems oder der Deutschen Post hohe Projektumsätze erzielt. Gesucht werden erfahrene Entwickler, die schon als Freiberufler für 80 Euro oder mehr die Stunde gut im Geschäft sind und unternehmerische Initiative mitbringen. "Wer 25-köpfige Teams leiten und neues Geschäft generieren kann", kalkuliert Wagener, "refinanziert schnell das hohe Gehalt." Bei Materna hingegen werden grundsätzlich keine Zahlen genannt. Vor wenigen Jahren hatten Mitarbeiter die 1980 gegründete Firma in Scharen verlassen, weil in der New Economy das schnelle Geld lockte. Manch einer kehrte reumütig zurück.