ERP-Zufriedenheitsstudie 2008

Anwender von Business-Software erwarten Kontinuität

06.10.2008
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Worauf ERP-Neukunden Wert legen

Wenn sich Firmen nach einem neuen ERP-Produkt umschauen, ist - wenig überraschend - nach wie vor die funktionale Eignung der mit Abstand wichtigste Einflussfaktor. Wie die Studie ergab, legen die Unternehmen mittlerweile mehr Wert auf moderne Technik. Dabei interessiert sie jedoch weniger als zuvor, auf welcher Plattform (etwa Java, .NET, Linux oder System i) die Lösung aufsetzt, Hauptsache, sie entspricht dem Stand der Technik (lesen Sie dazu auch den Beitrag "SOA im Mittelstand?").

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Viele Unternehmen lösen mit der Neuanschaffung einer ERP-Software ein Altprodukt ab. Auslöser für solche Projekte sind zunehmend organisatorische Veränderungen der Firmen, etwa durch Zukäufe, Umstrukturierungen und das Eröffnen neuer Niederlassungen im In- und Ausland. "Zunehmend wird auch die internationale Aufstellung des Anbieters zu einem entscheidenden Auswahlkriterium auf Anwenderseite", berichtet Carsten Schmidt, Leiter des Bereichs Produktionsmanagement am Forschungsinstitut für Rationalisierung an der RWTH Aachen. Differenzieren würden sich Lösungen diesem Zusammenhang beispielsweise anhand der verfügbaren Länderversionen und der internationalen Supportstandorte des Herstellers.

Sowohl ERP-Modernisierungen als auch die Systemablösung setzen Experten beim Hersteller beziehungsweise Einführungspartner voraus. Doch dies wird zunehmend zum Problem. Wie die Studie belegt, sind die Klagen der Anwender über den Personalmangel bei den Softwarehäusern deutlich lauter geworden. Der viel beklagte Mangel an Fachkräften betrifft auch die IT-Branche massiv und führt zu entsprechenden Leistungseinbussen.

ERP-Einführung und Personalmangel

Die Ergebnisse der ERP-Zufriedenheitsstudie "Deutschland 2008" decken sich mit den Projekterfahrungen von Experten. Zu ihnen zählt Reiner Martin, Professor für Wirtschaftsinformatik und Mitgründer der MQ result consulting AG, Tübingen. "Insbesondere können wir die Zunahme der Personalknappheit der ERP-Anbieter in den Einführungsprojekten klar bestätigen, ebenso fehlt es häufig an langjährig erfahrenen Beratern." Martin und sein Team helfen Firmen bei der ERP-Auswahl und beraten in Sachen Projekt-Management und Softwareeinführung. Welche Personalprobleme auf die Einführungsprojekte zukommen, sei oft schon in den anspruchsvollen Workshops bei der ERP-Auswahl erkennbar. Mit entsprechenden Vorgaben erlebten die Kunden in diesen Workshops das Projekt mit dem potenziellen Anbieter quasi im Zeitraffer. Viele namhafte Anbieter hätten da schon Probleme mit einer entsprechend kompetenten und vorbereiteten Mannschaft anzutreten. "Leider bestätigen sich die dort gezeigten Schwächen all zu oft dann in den Einführungsprojekten", musste der Informatikprofessor feststellen.