Sicherheitslücke drückt Aktie der Redmonder

Anwender verstimmt: Patch für Windows 2000

24.03.2000
MÜNCHEN (CW) - Eine Sicherheitslücke im brandneuen Betriebssystem Windows 2000 hat zu einer kurzzeitigen Talfahrt der Microsoft-Aktie geführt. Nur wenige Wochen nach der offiziellen Freigabe muss sich der Hersteller mit einem ersten Service-Pack für die potenzielle Unix-Alternative beschäftigen.

Ganze drei Wochen sind seit dem Verkaufsstart von Windows 2000 vergangen, da muss sich Microsoft schon um die Bereinigung der ersten Fehler kümmern. Während das Unternehmen keine näheren Angaben zu der Entwicklung oder zum Freigabetermin des Bug-Fix machen wollte, behaupten Branchenkenner, das Service-Pack solle Sicherheitsprobleme beheben, die im Zusammenhang mit dem Browser "Internet Explorer", dem "Windows Media Server 4.1" sowie dem "Media Player" auftreten. Unklar ist, ob das Engagement der Gates-Company mit dem kürzlich aufgetretenen Fehler im Internet-Explorer 5.0, 5.0a und 5.0b zusammenhängt. Konkret kam es in diesem Fall zu einer fehlerhaften Ausführung von Windows 2000, nachdem Anwender ein 128-Bit-Verschlüsselungs-Update, das für Windows NT 4.0 vorgesehen ist, auf das neue Betriebssystem installiert hatten.

Das Bug-Fix für Windows 2000 passt dem Konzern derzeit gar nicht in den Kram: Stets hatte die Gates-Company Insider-Meldungen über angeblich 63000 vorhandene Bugs im Betriebssystem vehement dementiert und erklärt, ein eventuelles Service Pack würde erst folgen, sobald "entsprechende Reaktionen von Kunden" existierten. Zudem wurde die Gates-Company nicht müde zu betonen, das "anspruchsvollste Softwareprojekt aller Zeiten" (Bill Gates) sei fehlerfrei und als Alternative zu Unix im Highend-Geschäft positioniert. Nun muss Microsoft wohl oder übel, so die Vermutung von Branchenkennern, auf den stärker werdenden Druck von Anwendern reagieren.