DV-Welt in den Betrieben wird immer heterogener:

Anwender suchen integrierte Konzepte

17.06.1988

MÜNCHEN (pi) - Erst 15 Prozent der Großanwender entwickeln ihre Software mit einer integrierten SW-Produktionsumgebung. Andererseits suchen rund 84 Prozent der Anwender nach einer integrierten Lösung. So das Ergebnis einer von der Münchner Softlab GmbH in Auftrag gegebenen Infratest-Studie zur Situation im Softwaremarkt.

Aus einer Stichprobe der jeweils 500 größten Unternehmen der Branchen Industrie/Bau, Handel, Banken/Versicherungen, Dienstleistungen, sowie öffentliche Verwaltung geht hervor, daß in fast der Hälfte dieser Unternehmen an Projekten gearbeitet wird, die mehr als fünf Mannjahre Entwicklungsarbeit erfordern. In zwei Drittel dieser Betriebe wird gleichzeitig an mehreren Großprojekten gearbeitet. Mittlere Projekte mit maximal fünf Mannjahren Entwicklungszeit sind bei drei Viertel aller befragten Unternehmen in Auftrag.

Kommerzielle, administrative Projekte, so ist der Studie zu entnehmen, liegen gegenüber technisch orientierten Entwicklungen deutlich in Front. Die Untersuchung ergab, daß der Anteil der Wartungs- und Anpassungsarbeiten rund zwei Drittel des Gesamtaufwandes darstellt. Dies sei die Hauptursache dafür, daß der Auftragsüberhang einerseits und die Kostenlast andererseits das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag in den Entwicklungsabteilungen ungünstig erscheinen laßt.

Hinzu kommt, daß bei fast 60 Prozent der befragten Unternehmen mehrere Zielumgebungen anzutreffen sind. Fazit: Die DV-Welt in den Betrieben wird ständig heterogener, der Bedarf an integrierten Werkzeugen für die Anwendungsentwicklung wächst.