Anwender sehen neue DB2-Version mit Skepsis Datenbanksystem der IBM kostet mehr als angekündigt

27.10.1989

FRAMINGHAM (IDG) - Teurer als vorgesehen ist in dem Vereinigten Staaten nach Angaben der CW-Schwester "Computerworld" die neu erschienene Version 2.2 des Datenbanksystems DB2.

Obwohl das um fünf Prozent verteuerte Produkt auch im Leistungsumfang erweitert wurde, halten sich die Anwender mit Lob zurück.

Nach IBM-Angaben beschleunigt die neue DB2-Version Abfragen um das Zehnfache gleichzeitig werde nur noch der fünfte Teil der bisher erforderlichen CPU-Zeit benötigt. Anwender Dan Pizzica, bei der Mello Bank in Pittsburgh verantwortlich für Datenbanken, bezweifelt, daß diese Versprechen auch in der alltäglichen Praxis eingehalten werden können.

Die erhöhte Leistungsfähigkeit resultiert, so IBM, aus eine Weiterentwicklung des DB2-Optimizers und der Index-Techniken, mit denen jetzt über mehrere Indizes der Zugriff auf eine einzelne Tabelle möglich sein soll. Doch besonders dem neuen Optimizer begegnen die Fachleute mit Mißtrauen. Nach Herstellerangaben soll einen erheblich schnelleren und problemloseren Datenzugriff über SQL-Abfragen möglich machen

Colin White, Präsident der Database Associates in Morgan Hill/Kalifornien, befürchtet. daß der Optimizer gerade bei komplexen, umfangreichen DB2-Abfragen ineffektiv arbeitet und dort, wo ehemals sicher< Abfragen möglich waren, die Leistungsfähigkeit von DB2 sogar verschlechtert. Außerdem werden Anpassungsprobleme zwischen den häufig bereits

optimierten SQL-Codes und dem neuen Optimizer erwartet.

Die Erhöhung des Preises ist eine Folge des um fünf Prozent vergrößerten Softwareangebots für Produkte, die unter dem Betriebssystem MVS laufen. In der Bundesrepublik wird jedoch die neue Datenversion zu dem Preis und in der Qualität ausgeliefert, wie von IBM im Oktober letzten jahres angekündigt.+