Windows NT holt nur langsam auf

Anwender plädieren am Server nach wie vor für Unix

14.03.1997

Die Forrester-Umfrage bei 50 IT-Managern führender US-Unternehmen ergab, daß derzeit noch rund 76 Prozent der Unternehmen beim Aufbau ihrer strategischen Systeme sowohl auf Unix als auch NT setzen.

Auch IDC kommt bei einer Telefonumfrage bei 500 europäischen Unternehmen zu dem Ergebnis, daß NT vor allem auf den Low-end-Markt mit Servern auf Abteilungsebene für PC-LANs wirkt. Die Migration von Netware oder Unix auf NT vollziehe sich schrittweise. Lone Poulsen, Programm-Managerin Europa für Unix und Server-Betriebssysteme bei IDC erklärt: "Hauptsächlich neue Anwendungen werden auf NT entwickelt. Die bestehenden bleiben auf Unix oder Netware".

Als Hauptgründe für den bisherigen NT-Boom im Low-end-Bereich nennt sie vor allem die veränderte Einstellung der Anwender gegenüber ihrer bereits installier- ten Betriebssystem-Plattform sowie gestiegene Investitionen in PC-LANs. Der Verkauf von NT-basierten Systemen im Workstation- und Enterprise-Bereich dagegen sei bis dato moderater.

Poulson hat bei den Befragten allerdings ein reges Interesse festgestellt, in den nächsten zwei Jahren auch unternehmensweit NT einzusetzen.

Bei Forrester sieht man vor allem die von 66 Prozent der Befragten als gut bewertete Skalierbarkeit von Unix als Ursache für den Einsatz hybrider Plattformen. 62 Prozent hingegen sprachen den Ergebnissen der Marktforscher zufolge NT diese Eigenschaft ab.

Dennoch wird nach Meinung von Forrester NT den Server-Markt bis 1999 in den Bereichen Client-Server, E-Mail, Migration von Betriebssystemen und für den Aufbau von Intranets dominieren. Die Zahl ausgelieferter NT-Systeme soll von derzeit 650000 auf rund eine Million im Jahr 2000 steigen, während die Stückzahlen von Unix im gleichen Zeitraum von rund 530000 auf etwa 400000 zurückgehen. Darüber hinaus werde NT bis zum Jahr 2000 annähernd gleiche technische Möglichkeiten bieten wie Unix.