XOpen-Anwender sollen mehr Rechte erhalten:

Anwender nehmen Einfluß auf Standards

14.07.1989

MONTREAL (IDG) - Die X/Open-Vereinigung für offene Standards entwickelt ein Programm, um die Rechte der Anwender in ihren Reihen zu stärken. Bei dem Treffen der Gruppe, das kürzlich in Montreal stattfand, wurden diese Mitglieder erstmals nach ihren Anforderungen für offene Standards befragt.

"Vor allem wollten wir die Bedürfnisse der Benutzer von offenen Systemen erfahren", nennt Steve Lowen, Vice-President des X/Open-Marketings, das Hauptziel der Veranstaltung in Montreal. Bisher bestand das Recht der Anwender einzig darin, darauf zu pochen, daß die Hersteller die Richtlinien der Organisation einhalten.

Jetzt sollen die Anwender der X/ Open-Gruppe in bezug auf die Entwicklung offener Systeme mit den Herstellern gleichgestellt werden. Zwar wollte Lowen noch kein Datum für diese Erweiterung der Mitgliedsrechte nennen, es sei jedoch geplant, mit einem entsprechenden Programm noch Ende dieses Jahres vor die Öffentlichkeit zu treten. Bis dahin ist mit einer offiziellen Stellungnahme des X/Open-Konsortiums nicht zu rechnen.

In Montreal haben die Anwender erstmals an der Weiterentwicklung der allgemeinen Anwendungsumgebung (CAE) von X/Open mitgewirkt. Wie es heißt haben die Teilnehmer in den Arbeitsgruppen vor allem die konkurrierenden Benutzeroberflächen OSF/Motif von der Open Software Foundation und das von Unix International empfohlene Open Look diskutiert.

Die Anwender äußerten sich zuversichtlich über die neue Entwicklung bei X/Open, so Chicke Wright technischer Vice-President bei der American Airlines Inc.: "Die Organisation hat begriffen, daß Standards nicht in einem Vakuum entwickelt werden können. Letztlich bestimmen die Bedürfnisse der Anwender die Architektur von Systemen.