Forrester fordert "Technologiedemokratie"

Anwender machen IT-Chefs zu schaffen

28.02.1997

"IT läßt sich nicht mehr mit starker Hand führen", meint Waverly Deutsch, für das Thema Computerstrategien zuständiger Forrester-Direktor. Die Anwender akzeptierten ein eventuelles Verbot, im Internet zu surfen, heute nicht mehr. Ebensowenig hätten sie die Geduld, auf die IT-Abteilung zu warten, bis diese sich bereit erkläre, mit der Fachabteilung gemeinsam ein Projekt zu realisieren.

"Die Benutzer holen sich eher Hilfe von außen oder programmieren die Anwendungen selbst, als daß sie mit der eigenen IT-Abteilung zusammenarbeiten", hat Deutsch festgestellt.

Die Untersuchung kommt zum Schluß, daß sich erfolgreiche Unternehmen in eine "Technologiedemokratie" umwandeln müssen. Dort hat die Computerabteilung die Aufgabe, die IT-Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, für Netzsicherheit zu sorgen und den Anwendern die Grenzen ihrer Computernutzungs-Fähigkeiten aufzuzeigen. "Die IT muß sich von einer totalitären Diktatur zu einer modernen Demokratie des 20. Jahrhunderts wandeln", fordert Deutsch.

Obwohl der Chief Information Officer (CIO) damit vordergründig an Macht verliert, kann er trotzdem dazu beitragen, daß die Bedeutung der IT im Unternehmen wächst. So empfehlen die Forrester-Experten dem IT-Chef, Abteilungen zu helfen, wenn diese ein Projekt in den Sand gesetzt haben. Weiterhin gehöre es zu seinen Aufgaben, das Know-how seiner Mitarbeiter den Fachabteilungen bekannt zu machen. Schließlich sollte er Bescheid wissen, wie die externen Konkurrenten ihre IT einsetzen.