Das Outsourcing soll kurzfristig Kosten senken, doch einer Erhebung des Beratungshauses PA Consulting Group zufolge geht bei vielen Unternehmen die Rechnung nicht auf.
Das sind Ergebnisse der Umfrage:
- Mehr als 30 Prozent der Befragten aus den USA, Europa und UK haben keinen Überblick über ihre Kosten für das Management ihrer IT-Sourcing-Verträge und für die tatsächlichen Governance-Kosten.
- 75 Prozent glauben, der Trend zum Multi-Sourcing werde sich in den nächsten drei bis fünf Jahren fortsetzen.
- Ein Viertel erachtet die Integration und Steuerung der verschiedenen Provider als eines der größten Risiken.
- Change-Management-Programme fallen häufig den Einsparungen zum Opfer, was die Effektivität des Vertrages deutlich verschlechtert.
- 35 Prozent der Kunden nutzen Nichterfüllungs- oder Ausstiegsklauseln, um Neuverhandlungen zu erzwingen.
- Innovationen sind selten gefragt, der Druck zu schnellen Kosteneinsparungen ist das wichtigste Thema. Mehr als 25 Prozent der Befragten berichteten, es habe keine Innovationen gegeben. Nur in fünf Prozent der Unternehmen, in denen Neuerungen eingeführt wurden, hätten die Veränderungen eine Umsatzsteigerung bewirkt.
- Sparen im Blindflug
Unternehmen lagern aus, um zu sparen, scheuen aber die notwendigen Veränderungen. Das Outsourcing soll kurzfristig Kosten senken, doch einer Erhebung des Beratungshauses PA Consulting Group zufolge geht bei vielen Unternehmen die Rechnung nicht auf.<br/><br/> Auf den folgenden Seiten finden Sie die Ergebnisse der Umfrage. - Interne Kosten
Die Kosten für den externen Bezug sind in der Regeln vertraglich geregelt. Die weiterhin anfallenden internen Kosten kennen viele Unternehmen jedoch nicht. - Reaktion auf die Krise
In Krisenzeiten wollen Unternehmen mehr auslagern. Zudem planen sie, ihre laufenden Verträge neu zu verhandeln. - Trend zum Multi-Sourcing
Das Multi-Sourcing bleibt die Einkaufsstrategie der Wahl für die meisten Unternehmen. - Risiken des Multi-Sourcing
Die Schattenseite des Multi-Sourcing ist die aufwendige Provider-Steuerung. Im Management und in der Integration der externen Dienstleister sehen die Formen die größte Herausforderung. - Kosten Retained Organisation
Wie hoch sind die Kosten der internen Organisation bezogen auf die Kosten des Outsourcing? Die meisten Unternehmen wussten darauf keine Antwort. - Innovationsschwerpunkt Technik
Die Provider führen in der Regel technische Neuerungen ein und verbessern die Qualität der Service-Levels. Direkte und positive Auswirkungen auf das Kerngeschäft haben die Innovationen selten. - Neuverhandlungen angestrebt
Die Anwender streben Kosteneinsparungen an, indem sie den Wettbewerb eröffnen. Selbst wenn sie laufende Outsourcing-Verträge haben, verhandeln sie nicht exklusiv mit dem aktuellen Provider.
Die Studie, die PA Consulting im ersten Halbjahr 2009 abgeschlossen und ausgewertet hat, wurde mit mehr als 100 großen Unternehmen in Europa und USA betrieben. Die Ergebnisse zeigen, dass der Fokus auf Kostensenkungen zwar uu kurzfristigen Gewinnen geführt hat, zugleich aber auch viele Schwächen im Umfeld der Zusammenarbeit mit den Providern, deren mangelnde Integration untereinander und vor allem deren teils komplett fehlende Innovationsfähigkeit bewirkt hat. Alle drei Punkte für sich können Kostensenkungen bringen, bisher sind sie aber die eigentlichen Gründe für unerwartete Aufwendungen. Für diese Kosten wird in der Regel das Unternehmen zahlen, nämlich um missglückte Outsourcing-Verträge zu retten.