Anwender kennen Grenzen der Einsatzmoeglichkeiten Der Computer als Uebersetzer hat alle Haende voll zu tun

01.12.1995

FRAMINGHAM (IDG) - Der Markt fuer Uebersetzungssoftware legt kraeftig zu. Analysten der Londoner Ovum Ltd. prognostizieren, dass sich das gegenwaertig 200 Millionen Dollar umfassende Marktsegment bis zum Jahr 2000 auf gut das Siebenfache ausweiten wird.

Der Witz ueber Programme, die den Ausdruck "Aus den Augen, aus dem Sinn" mit "unsichtbar, unsinnig" uebersetzen, hat einen wahren Kern. Die Anwender wissen zwar mittlerweile um die Grenzen der Uebersetzungstechnik, halten sie jedoch trotzdem fuer verwendbar. "Ich glaube kaum, dass menschliche Uebersetzer irgendwann ueberfluessig werden, aber wir schaetzen die Hilfe durch den Computer sehr", sagte Jonathan Yanover, Translation-Manager des Atlanta Committee fuer die Olympischen Spiele im Juli 1996.

Enttaeuscht aeussern sich Anwender ueber die maschinelle Uebersetzung, die im wesentlichen Wort fuer Wort vorgeht. Weil sie blind ist gegenueber dem Kontext, taugt sie allenfalls fuer die Uebertragung von Wortlisten. Selbst die Hersteller solcher Software erwarten nur schrittweise Verbesserungen. Fuer laengere Texte bietet sich dagegen eher die Uebersetzungsspeicher-Methode an. Dabei werden manuell uebersetzte Ausdruecke und Saetze in einer Datenbank gespeichert und bei Bedarf in den Text eingeflochten.

Treibstoff fuer das Wachstum dieses Markts birgt die Integration beider Uebersetzungsmethoden, die Verfuegbarkeit billigerer Plattformen und die wachsende Internationalitaet des Geschaefts. Die naechste Herausforderung fuer Uebersetzungssoftware ist die japanische Sprache. Dort sieht Ovum auch die groessten Wachstumschancen.