EU-Befragung

Anwender in Sorge um ihre Daten - Cloud-Nutzung steigt dennoch

26.03.2013
Von 


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.
Eine Umfrage des ECM-Anbieters Iron Mountain unter 1200 europäischen Business-Entscheidern ergab, dass sich Unternehmen zwar um ihre in der Cloud gespeicherten Daten sorgen, drei von vier Anwendern diese aber dennoch bereits dort verarbeiten.
EU-Anwender und Cloud Computing - eine wahre Hassliebe. Aber Vorsicht: Darauf ausruhen ist nicht!
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Foto: alphaspirit - Fotolia.com

76 Prozent der von Iron Mountain Befragten gaben an, bereits alle möglichen Arten von Daten in der Cloud zu speichern oder es innerhalb der kommenden zwölf Monate zu planen. Darunter befinden sich Kundendaten (49 Prozent der Befragten), Personalakten (46 Prozent), Compliance-Unterlagen (46 Prozent) und Strategiepapiere (46 Prozent). Teilweise werden sogar Finanz- und Steuerunterlagen (32 Prozent) in der Cloud gespeichert. Geistiges Eigentum und Firmengeheimnisse verbleiben hingegen zwar zumeist noch "in den eigenen vier Wänden", immerhin 24 Prozent der Umfrageteilnehmer gab aber an, auch derartige Daten ohne Weiteres in der Cloud zu speichern.

Erstaunlich ist, dass 57 Prozent der Befragten im gleichen Zug Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit in der Cloud anmelden. 49 Prozent befürchten Beschädigungen ihrer Daten, 41 Prozent unbefugten Zugriff auf die Daten und 38 Prozent Unklarheiten bei der Compliance, weil der genaue Standort der Cloud-Rechenzentren nicht immer bekannt ist.

Achtung, Haftungsfalle!

Der Widerspruch zwischen Sicherheitsbedenken und gelebter Praxis lässt sich neben dem Kostenargument auch durch die rechtliche Unwissenheit vieler Anwender erklären. 86 Prozent der von Iron Mountain befragten Business-Entscheider glauben, dass nicht mehr sie selbst, sondern allein der Cloud-Anbieter die Verantwortung und Haftung für die Daten übernimmt, sobald diese das eigene Haus verlassen. Zumindest für EU-Anwender ist das falsch: Sollten bei Cloud-Dienstleistern gespeicherte Daten verloren gehen oder kompromittiert werden, haftet weiterhin der Eigentümer und nicht der Provider. Immerhin prüfen die meisten Befragten (85 Prozent) ihren Cloud-Dienstleister sehr sorgfältig, bevor sie einen Vertrag abschließen.