Anwender favorisieren Unix als Industriestandard für Mikros

25.03.1983

Das von den Bell Laboratories entwickelte Betriebssystem Unix hat gute Chancen, zum Industriestandard für 16-Bit-Mikrocomputer zu werden. Daß das Eintreffen dieser Prognose davon abhängt, ob die großen DV-Hersteller, allen voran IBM, Unix unterstützen, glauben viele Anwender. Eine Normung durch ISO, Ansi oder DIN hält nur eine Minderheit für den Grundstein des erhofften Unix-Erfolges. Solche Teilergebnisse (siehe Tabelle) brachte eine Umfrage, die das Frankfurter Control Data Institut (CDI) nach ihrem Kongreß "Unix 83" durchführte (siehe auch Seite 14). Für die hier veröffentlichte Tabelle wurden laut CDI die Antworten von 105 Kongreßteilnehmern ausgewertet. Die CDI-Umfrage über "Stand und Zukunft wirtschaftlicher Softwareproduktion", so auch das Kongreßmotto kommt zu einigen interessanten Ergebnissen. Die überwältigende Mehrheit der Befragten hält ein herstellerunabhängiges Betriebssystem für erforderlich (Frage 2), wobei als Hauptgrund genannt wurde (47,62 Prozent), daß dadurch der Anbietermarkt für Anwendungssoftware erweitert wird. Von den Kongreßteilnehmern steht die Mehrheit für Portabilität, also für Übertragbarkeit, ein, die von 79,05 Prozent als entscheidendes Kriterium für die Auswahl von Programmiersprachen genannt wurde (Frage 6). Die Unzufriedenheit von Anwendern mit der ineffizienten Softwareproduktion kommt unter anderem darin zum Ausdruck, daß "fehlende Tools" als Hauptursache für Probleme bei Software-Entwicklungsprojekten gesehen wird (Frage 8). Software-Qualitätssicherungsmaßnahmen halten denn auch 55,24 Prozent der Befragten für "unbedingt notwendig" (Frage 9). Die Umfrage bestätigt die Dominanz von Cobol, das von 41,90 Prozent als Hauptprogrammiersprache angegeben wurde (Frage 12). Die Projektmitarbeiter verhalten sich Sicherungsmaßnahmen gegenüber abwartend.