"Microsoft trifft mit der Umbenennung Vorsichtsmaßnahmen für den Fall, daß es den Auslieferungstermin nicht halten kann", glaubt James Graham, Netzarchitekt bei Bellsouth Business Systems Inc. aus Atlanta. Obwohl Microsofts-Topmanager Steve Ballmer in den letzten Tagen stets beteuerte, Windows 2000 werde noch im kommenden Jahr erscheinen, rechnen Branchenkenner mit der Verfügbarkeit erst im Jahr 2000. Schließlich seien, so Marktbeobachter, auch die Betriebssysteme Windows 95 im Jahr 1995 und Windows 98 dann 1998 auf den Markt gekommen. Bereits vor zwei Jahren hatte Microsofts Marketing-Maschinerie mit der Werbung für NT 5.0 begonnen.
Mehr Engagement zeigt die Gates-Company jedenfalls bei der Entwicklung neuer Versionen seiner Desktop-Produkte: Anfang 1999 will der Konzern drei neue Pakete auf den Markt bringen. So plant Microsoft die gleichzeitige Freigabe von Office 2000, Explorer 5.0 sowie das erste große Update von Windows 98, Service Pack 1 (SP1). Es zeichnet sich laut Microsoft durch eine erweiterte Kompatibilität mit Modems und dem Universal Serial Bus (USB) aus. Des weiteren wurden die Wake-on-Option im LAN sowie die Tauglichkeit für ATM-Netze verbessert. Der überarbeitete Internet-Browser wiederum soll hauptsächlich Sicherheits- und Stabilitätsfehler beseitigen. Das Service Pack "wird Windows 98 endlich so laufen lassen, wie es nach der Auslieferung im Juni hätte laufen sollen", berichtet ein Betatester über erste Erfahrungen.