Anwender entdecken Gebrauchtlizenzen

13.02.2007
Aus den hohen Softwarekosten ziehen Anwender Konsequenzen: Sie kaufen Second-Hand-Ware.

Die Hemmschwelle, gebrauchte Softwarelizenzen zu kaufen, sinkt. Immer weniger Unternehmen lassen sich von den Justiziaren der Softwareindustrie einschüchtern. Sie studieren die Rechtslage und kaufen dann aus zweiter Hand. Die Sparpotenziale sind beträchtlich.

Jörg Bauske beispielsweise, IT-Leiter der Berliner Volksbank, sparte 750000 Euro beim Kauf von 2800 gebrauchten Office-XP-Lizenzen. Die Stadt München orderte Anfang des Jahres 2000 gebrauchte Windows-2000-Pakete und lag dabei angeblich um über 50 Prozent unter dem Neupreis.

Die Softwarehersteller fürchten indes um ihr Lizenzgeschäft und versuchen, Anbieter und ihr Klientel zu verunsichern. Doch die Kunden berufen sich auf das Eigentumsrecht an der Lizenz, das der Hersteller mit dem Verkauf an den Kunden übergibt. Damit sei ein Weiterverkauf legitim.

Die Anbieter von gebrauchten Lizenzen verfolgen unterschiedliche Strategien, um mit dem Druck der Softwarekonzerne fertig zu werden. Während Usedsoft-Chef Peter Schneider offen die Konfrontation mit den Herstellern sucht, ver- suchen andere Händler wie beispiels- weise Peter Reiner von USC mit den Softwareanbietern zu kooperieren. (Ausführlicher Bericht auf Seite 12.) (ba)